TY - THES A1 - Teicht, Arnold Peter T1 - Die Demokratieförderung der Europäischen Union in der Ukraine im Zeitraum 2014 bis 2018 N2 - Die Ukraine sieht seit dem Euromaidan im Jahr 2014 ihre Zukunft in einer stabilen Veran-kerung im westlichen Wertesystem. Für die EU ist die Ukraine ein priority partner und damit von besonderem Gewicht. Deshalb lag es folgerichtig im Interesse der EU, die Ukra-ine nach Kräften auf diesem Weg zu unterstützen. Die wissenschaftliche Forschung zur EU-Demokratieförderung konzentrierte sich bis-her im Wesentlichen auf Staaten mit konkreter EU-Beitrittsperspektive. Sie kam zu dem Ergebnis, dass der Erfolg der Demokratieförderung maßgeblich von der Konditionierung eines EU-Beitritts getragen war. Damit konnte dieser Erfolg der EU als dominanter Träger der Demokratieförderung zugeordnet werden. Mit dem Fokus auf Staaten ohne EU-Beitrittsperspektive entfällt diese Konditionie-rung. Auch weitere Akteure traten bei der Demokratieförderung hinzu, und die Wirksam-keit der Demokratieförderung kann nicht mehr der EU direkt zugeordnet werden. Es ent-stand also eine Forschungslücke, in welcher Weise jetzt die Wirksamkeit der EU-Demokratieförderung analysiert werden kann. Die vorliegende Studie greift diese For-schungslücke auf. Zunächst wird analysiert, welcher Demokratiestatus der Ukraine und welche Defizite sich für den Untersuchungszeitraum ermitteln lassen. Im Anschluss erfolgt die Analyse der EU-Demokratieförderung auf der Grundlage einer eigens dafür entworfenen Definition von kohärenter Strategie, die eine statische und eine dynamische Dimension abbildet. Die statische Dimension geht der Frage nach, ob die Zielsetzungen und Vorhaben der EU-Demokratieförderung auf die Demokratiedefizite zugeschnitten waren. Die dynami-sche Dimension des Transformationsprozesses beschäftigt sich mit der Frage, ob das jewei-lige Vorgehen den Prinzipien aus sozialkonstruktivistischer Perspektive folgte. Mit dieser sozialkonstruktivistischen Perspektive wird ein Weg aufgezeigt, wie man ohne eine EU-Beitritts-Konditionierung die Transformation demokratischer Werte und Normen erfolg-reich ausgestalten kann. Das Ergebnis ist, dass die EU-Strategie der Demokratieförderung zwar mit ihren Ziel-setzungen und Vorhaben auf die Demokratiedefizite der Ukraine ausgerichtet war, aber auch, dass das Vorgehen in einem Fall nicht den Prinzipien aus sozialkonstruktivistischer Perspektive entsprach. Diesem Vorgehen lag keine kohärente EU-Strategie zugrunde. Die Analyse auf der Ebene der Strategie lässt der EU-Demokratieförderung keine di-rekte Wirkung zuweisen, da auch andere Akteure eine Wirkung entfalten. Auf der Ebene eines konkreten Reformprojekts konnte dann der Nachweis geführt werden, dass die De-zen-tralisierungsreform direkt der EU zugeordnet werden kann, das Vorgehen den Prinzi-pien aus sozialkonstruktivistischer Perspektive folgt und eine positive Wirkung entfaltet. Begünstigt wurde dieser Erfolg, da er sich auf demokratische Werte und Normen ab-stützen konnte, die in überdurchschnittlicher Ausprägung bereits vorhanden waren. Dar-über hinaus wurde aufgezeigt, dass dieses Projekt eine breit gefächerte potenzielle Wirkung auf den Reformprozess in Richtung Demokratie entfaltet. Die Dissertation wurde am 14. Dezember 2021 abgeschlossen und an der Universität Koblenz-Landau eingereicht. Im Nachgang bietet ein „Postskript“ mit Datum September 2022 unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen eine Perspektive für weiterführende Forschungsfragen. KW - Gemeinschaftlicher Besitzstand KW - Europäische Nachbarschaftspolitik KW - Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) KW - Konditionierungen KW - Sozialkonstruktivismus KW - Acquis communautaire KW - Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine KW - Bertelsmann Transformationsindex KW - Charta der Vereinten Nationen KW - Defekte Demokratie KW - Definitivartikel KW - Demokratieförderung der Ukraine KW - Demokratieförderung durch die Europäische Union KW - Demokratiestatus KW - Demokratische Werte und Normen KW - Dezentralisierungsreform KW - EU Advisory Mission (EUAM) KW - Euromaidan KW - Europäische Kommission KW - Europäische Wirtschaftsgemeinschaft KW - Europäischer Auswärtiger Dienst KW - Europäischer Rat KW - Europäisches Nachbarschaftsinstrument KW - European Union Support Group for Ukraine KW - EU-Strategie der Demokratieförderung KW - EU-Ukraine Assoziationsagenda KW - EU-Ukraine Assoziationsrat KW - EU-Ukraine Parlamentarische Assoziationsrat KW - EU-Ukraine Partnerschafts- und Kooperationsabkommen KW - Freedom House KW - Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) KW - Immanuel Kant KW - Internationaler Währungsfonds (IWF) KW - Konzept der Eingebetteten Demokratie KW - Kopenhagener Kriterien KW - Makrofinanzielle Unterstützungsprogramme KW - Macro Financial Assistance Programs KW - Minsker Abkommen KW - North Atlantic Treaty Organization - NATO KW - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) KW - Östliche Partnerschaft der EU KW - Politisches und Sicherheitspolitisches Komitee (PSK) KW - Präliminarienartikel KW - Rat der Europäischen Union KW - Sanktionen der EU KW - Teilregime und Indikatoren KW - Theorem des Demokratischen Friedens KW - Verhältnis der Ukraine zu Russland KW - Verhältnis Ukraine-Russland KW - Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union KW - Zuständigkeiten der EU Y1 - 2022 UR - https://kola.opus.hbz-nrw.de/frontdoor/index/index/docId/2357 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kola-23570 ER -