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Bürgernähe durch die Analyse sozialer Netzwerke?

  • Politiker wünschen die Nähe zu den Bürgern und damit die Nähe der Bürger zu ihnen. Diese zunächst wie ein Gemeinplatz anmutende These wird bestätigt durch die im Jahre 2010 erstellte Deutsche Parlamentarier Studie (DEUPAS). Die Studie macht deutlich, dass mit der Bürgernähe der Wunsch nach verstärkter Einbindung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse einhergeht. Wie auch in anderen Bereichen sozialer Interaktionen zeigt sich das Internet in diesem Zusammenhang als mögliche Schnittstelle zwischen Bürgern und Entscheidern. So stellt auch die Politik unter dem Begriff E-Partizipation digitale Beteiligungsmöglichkeiten bereit, in der Absicht, Reaktionen und Kommentare der Bürger zu besonderen Angelegenheiten oder Themen zu sammeln. Auch wenn diese Angebote bisweilen erfolgreiche Konzepte beinhalten, werden die meisten nur von einer geringen Anzahl potenzieller Adressaten genutzt. Gleichzeitig steigt abseits dieser strukturierten und problemzentrierten Portale die Begeisterung der Gesellschaft für die Nutzung sozialer Netzwerke, die somit Eingang in den Alltag gefunden haben. Hier ist eine hohe Aktivität auf allen mehr oder minder relevanten Gebieten zu beobachten, unter anderem auch in der Diskussion politischer Themen. Insofern sind soziale Netzwerke für Politiker wichtig und attraktiv, und zwar auf allen politischen Ebenen, wo die sozialen Netzwerke inzwischen in die alltägliche Arbeit integriert sind. Problematisch ist jedoch der kontinuierliche Anstieg digitaler "Informationsschnipsel" (englisch: information overload). Eine manuelle Filterung relevanter aus der Vielzahl irrelevanter Beiträge erscheint nahezu unmöglich. Folglich werden neue Techniken und Konzepte (Analyse-Software) zur Sammlung und Analyse der Informationsflut präsentiert. Sie versprechen einen leichten und schnellen Überblick, um die relevanten Informationen zu extrahieren. Insofern ist es gerade für die Politik von hoher Dringlichkeit, nach Nutzbarkeit und Nützlichkeit solcher Instrumente zu fragen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Relevanz von Analysesoftware-Ergebnissen für die Verwendung im politischen Alltag. Der Schwerpunkt liegt auf den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter als Datenlieferanten. Die Bewertung erfolgt in Kooperation mit und durch politische Entscheider aus dem Deutschen Bundestag, dem Landtag von Nordrhein-Westfalen, der Staatskanzlei des Saarlandes sowie der Städte Köln (Abteilung E-Government) und Kempten (Pressestelle der Stadt Kempten, Allgäu, im Büro des Oberbürgermeisters). In der Hauptuntersuchung wird für jeden Teilnehmer ein individueller Analysereport erstellt, der mit einem Methodenmix aus qualitativen Verfahren ausgewertet wird. Die Analysedaten werden mit der WeGov-Toolbox, eine Entwicklung des EU-Projektes WeGov und den darin enthaltenen Analysekomponenten erzeugt. Der Fokus liegt dabei auf der Auswertung des Wahlkreises, des lokalen Bereiches sozialer Netzwerke. Im Rahmen dieser Arbeit wird nicht nur der Relevanz von Analysedaten nachgegangen, sondern es wird auch untersucht, ob Bürgernähe oder sogar Bürgerbeteiligung mit den aus der Analysesoftware gewonnenen Ergebnissen und den daraus resultierenden Rückschlüssen und möglicherweise Handlungen positiv vorangetrieben werden kann. Die Antworten der Teilnehmer führen zu wesentlichen Schlussfolgerungen: 1) Keiner der Teilnehmer geht davon aus, dass Bürgerbeteiligung über diesen Weg gelingt. Anders fällt die Bewertung in Bezug auf eine Realisierung von Bürgernähe aus: Die Teilnehmer bestätigen vereinzelte Ergebnisse, die besagen, dass Bürgernähe über diesen Ansatz, d.h. über die daraus gewonnenen Erkenntnisse unterstützt werden kann. Damit erhalten Politiker Informationen darüber, was die Bürger denken und sagen. 2) Potenzielle Nutzer werden in der Regel solche sein, die zwar Erfahrung mit sozialen Netzwerken besitzen, jedoch keine "Poweranwender" sind. Daher bietet sich der Einsatz der Tools eher auf Parteiebene und in der Parlamentsarbeit an als auf der Ebene des einzelnen Politikers, der eher gewohnt ist, auf Facebook und Twitter direkt zu reagieren, die analytische Arbeit jedoch bevorzugt von den Partei- und/ oder Abgeordnetenbüros erledigen lässt. 3) Vergleicht man die ländlichen mit den urbanen Regionen, zeigt sich, dass die Menge von relevanten politischen Informationen auf dem Land gering ist. Während die Menge öffentlich zugänglicher Informationen in urbanen Regionen relativ groß ist, hat diese Menge in ländlichen Bereichen sehr viel weniger Gewicht. Die Erkenntnisse aus den Befragungen werden in der vorliegenden Dissertation systematisch erhoben und ausgewertet.
  • German politicians have identified a need for greater citizen involvement in decision-making than in the past, as confirmed by a recent German parliamentarians study ("DEUPAS"). As in other forms of social interactions, the Internet provides significant potential to serve as the digital interface between citizens and decision-makers: in the recent past, dedicated electronic participation ("e-participation") platforms (e.g. dedicated websites) have been provided by politicians and governments in an attempt to gather citizens" feedback and comment on a particular issue or subject. Some of these have been successful, but a large proportion of them are grossly under-used " often only small numbers of citizens use them. Over the same time period, enthusiasm of Society for social networks has increased and is now commonplace. Many citizens use social networks such as Facebook and Twitter for all kinds of purposes, and in some cases to discuss political issues. Social networks are therefore obviously attractive to politicians " from local government to federal agencies, politicians have integrated social media into their daily work. However, there is a significant challenge regarding the usefulness of social networks. The problem is the continuous increase in digital information: social networks contain vast amounts of information, and it is impossible for a human to manually filter the relevant information from the irrelevant (so-called "information overload"). Even using the search tools provided by social networks, it is still a huge task for a human to determine meanings and themes from the multitude of search results. New technologies and concepts have been proposed to provide summaries of masses of information through lexical analysis of social media messages, and therefore they promise an easy and quick overview of the information. This thesis examines the relevance of these analyses" results, for the use in everyday political life, with the emphasis on the social networks Facebook and Twitter as data sources. Here we make use of the WeGov Toolbox and its analysis components that were developed during the EU project WeGov. The assessment has been performed in consultation with actual policy-makers from different levels of German government: policy-makers from the German Federal Parliament, the State Parliament North Rhine-Westphalia, the State Chancellery of the Saarland and the cities of Cologne and Kempten all took part in the study. Our method was to execute the analyses on data collected from Facebook and Twitter, and present the results to the policy-makers, who would then evaluate them using a mixture of qualitative methods. The responses of the participants have provided us with some useful conclusions: 1) None of the participants believe that e-participation is possible in this way. But participants confirm that "citizen-friendliness" can be supported by this approach. 2) The most likely users for the summarisation tools are those who have experience with social networks, but are not "power users". The reason being is that "power users" already knew the relevant information provided by analysis tools. But without any experiences for social networks it is hard to interpret the analysis results the right way. 3) The evaluation has considered geographical aspects, and related this to e.g. a politician- constituency as a local area of social networks. Comparing the rural to the urban areas, it is shown that the amount of relevant political information in the rural areas is low. While the proportion of publicly available information in urban areas is relatively high, the proportion in the rural areas is much lower. The findings that result from the engagement with policy-makers will be systematically surveyed and validated within this thesis.

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Metadaten
Verfasserangaben:Timo Wandhöfer
URN:urn:nbn:de:hbz:kob7-9920
Betreuer:Maria A. Wimmer
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Fertigstellung:23.06.2014
Datum der Veröffentlichung:23.06.2014
Veröffentlichende Institution:Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, Universitätsbibliothek
Titel verleihende Institution:Universität Koblenz, Fachbereich 4
Datum der Abschlussprüfung:04.03.2014
Datum der Freischaltung:23.06.2014
Seitenzahl:VII, 179 Seiten
Institute:Fachbereich 4 / Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik
DDC-Klassifikation:0 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke / 00 Informatik, Wissen, Systeme / 004 Datenverarbeitung; Informatik
Lizenz (Deutsch):License LogoEs gilt das deutsche Urheberrecht: § 53 UrhG