Ein interdisziplinärer Ansatz zum Conformance Testing mit beispielhafter Umsetzung in den Bereichen E-Procurement und E-Learning
An interdisciplinary approach to conformance testing and its exemplary evaluation in the fields of e-procurement and e-learning
- Standards haben längst Einzug in das Gebiet der Informatik gehalten. Verschiedenste Organisationen beschäftigen sich mit der Beschließung von Normen für die standardisierte Lösung von Problemen in der Informatik. Ein wichtiger Teilaspekt ist die Spezifizierung von Datenformaten, die die Interoperabilität von Programmen sichern kann. Dabei existieren viele verschiedene Schemasprachen, die auf unterschiedliche Anforderungen ausgelegt sind, und mit deren Hilfe die Menge der konformen Dokumente beschrieben werden kann. Die Kombination mehrerer Schemasprachen ist sinnvoll, da die Mächtigkeit einer Sprache oftmals nicht ausreicht, um die Anforderungen zu erfassen. So auch im Fall der, von IMS entwickelten, Spezifikation Common-Cartridge. Das Common-Cartridge-Format beschreibt valide Zip-Pakete, die dazu genutzt werden können, verschiedene Lernobjekte zu aggregieren und als zusammenhängende Lerneinheit in eine Lernplattform zu importieren. Die Spezifikation benutzt bereits vorhandene und bewährte Spezifikationen, um Teile gültiger XML-Dokumente zu beschreiben. Diese sind selbst Teil eines Pakets und können Referenzen enthalten, die den Inhalt mit der Paketstruktur in Verbindung bringen. Dabei wird das Common-Cartridge-Format durch ein sogenanntes Domain-Profile erfasst. Ein solches erlaubt die Anpassung einer oder mehrerer Standards bzw. Spezifikationen, um die Bedürfnisse einer bestimmten Domäne abzudecken. Zudem können sogenannte Testregeln definiert werden, die für die Bestimmung der für ein Datenpaket auszuführenden Testaufgaben genutzt werden können. Letztlich kann die automatische Erstellung eines Testsystems veranlasst werden, welches diese Aufgaben ausführen kann. Somit stellt sich die Frage, ob ein Domain-Profile ebenso dazu eignet ist, die Anforderungen anderer paket-basierter Datenformate zu erfassen, und ob die nötigen Änderungen an den unterstützenden Tools vorgenommen werden können. Schließlich würde dies die Überprüfung gestellter Anforderungen ermöglichen.
Diese Arbeit soll sich mit einer beispielhaften Anwendung des Verfahrens befassen, um diese Fragen nach Möglichkeit zu beantworten. Dazu soll der verwendete Ansatz auf die Datenformate übertragen werden, die Teil der Spezifikation des Virtual Company Dossiers - VCD - sind. Diese legen ebenso paket-basierte Formate fest, die innerhalb eines elektronischen Ausschreibungsprozesses verwendet werden. Sie ermöglichen die Erfassung von Evidenzen, die die notwendige Qualifikation eines Bewerbers, sowie die Erfüllung der, mit dem Ausschreibungsverfahren verbundenen Kriterien nachweisen.
Im praktischen Teil werden somit zuerst die Ähnlichkeiten der beiden Formate herausgearbeitet. Diese dienten der Identifizierung abstrakter Anforderungen, die, soweit möglich, mit den gleichen Formalismen festgehalten wurden. Dabei wurden Änderungen an den unterstützenden Tools vorgenommen, um die Erfassung aller VCD-spezifischen Anforderungen zu ermöglichen. So wurden das Format, und das Tool zur Erstellung von Applikationsprofilen, angepasst. Schließlich erfolgten Änderungen am generischen Testsystem, welches zur Herleitung konkreter Testsysteme genutzt wird. Letztlich stellte sich heraus, dass ähnliche Anforderungen bestehen, und die unterstützenden Tools in einer Weise angepasst werden konnten, die die Menge der erfassbaren Anforderungen erweitert. Da der Hintergrund der beteiligten Spezifikationen sich zudem signifikant unterscheidet, ist davon auszugehen, dass das Verfahren in einem weiten Spektrum von Anwendungsfällen eingesetzt werden kann.
- Standards are widely-used in the computer science and IT industry. Different organizations like the International Organization for Standardization (SO) are involved in the development of computer related standards. An important domain of standardization is the specification of data formats enabling the exchange of information between different applications. Such formats can be expressed in a variety of schema languages thereby defining sets of conformant documents. Often the use of multiple schema languages is required due to their varying expressive power and different kind of validation requirements.rnThis also holds for the Specification Common Cartridge which is maintained by the IMS Global Learning Consortium. The specification defines valid zip packages that can be used to aggregate different learning objects. These learning objects are represented by a set of files which are a part of the package and can be imported into a learning management system. The specification makes use of other specifications to constrain the contents of valid documents. Such documents are expressed in the eXtensible Markup Language and may contain references to other files also part of the package. The specification itself is a so-called domain profile. A domain profile allows the modification of one or more specifications to meet the needs of a particular community. Test rules can be used to determine a set of tasks in order to validate a concrete package. The execution is done by a testsystem which, as we will show, can be created automatically. Hence this method may apply to other package based data formats that are defined as a part of a specification.
This work will examine the applicability of this generic test method to the data formats that are introduced by the so called Virtual Company Dossier. These formats are used in processes related to public e-procurement. They allow the packaging of evidences that are needed to prove the fulfillment of criteria related to a public tender. The work first examines the requirements that are common to both specifications. This will introduce a new view on the requirements by introducing a higher level of abstraction. The identified requirements will then be used to create different domain profiles each capturing the requirements of a package based data format. The process is normally guided by supporting tools that ease the capturing of a domain profile and the creation of testsystems. These tools will be adapted to support the new requirements. Furtheron the generic testsystem will be modified. This system is used as a basis when a concrete testsystem is created.
Finally the author comes to a positive conclusion. Common requirements have been identified and captured. The involved systems have been adapted allowing the capturing of further types of requirements that have not been supported before. Furthermore the background of the specifications quite differ. This indicates that the use of domain profiles and generic test technologies may be suitable in a wide variety of other contexts.