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Virtuelle Teams verbreiten sich weltweit immer mehr. Die Covid-19 Pandemie und die damit verbundene Homeofficepflicht sorgten in nationalen Unternehmen für die Zunahme virtueller Zusammenarbeit. Diese virtuellen Teams bleiben oftmals auch nach Aufhebung der pandemiebedingten gesetzlichen Beschränkungen bestehen. Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit in diesen Teams zu erreichen, sind Kenntnisse zu den benötigten Eigenschaften und Fähigkeiten von Teammitgliedern von großer Bedeutung.
Um diese zu untersuchen, werden in dieser Arbeit sieben Experteninterviews mit Teammitgliedern virtueller Projektteams in der IT-Branche geführt und mithilfe qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die ExpertInnen stammen aus drei deutschen Dienstleistungsunternehmen. Die Ergebnisse werden anhand des KSAO-Modells untersucht und nach der deduktiven Zuordnung zu den vier Kategorien „Wissen“, „Fertigkeiten“, „Kompetenzen“ und „Andere Merkmale“ jeweils durch induktive Kategorienbildung in Unterkategorien aufgeteilt. Dabei ergeben sich insgesamt 34 Kategorien, die für die virtuelle Zusammenarbeit relevant sind.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen trägt die vorliegende Arbeit einen wichtigen Teil zur Forschung im Bereich der virtuellen Teams bei. Außerdem liefert sie Unternehmen, Führungskräften und dem Personalmanagement Anhaltspunkte für die Bewertung von BewerberInnen, die Auswahl geeigneter Teammitglieder, die Entwicklung von Schulungen und die gezielte Verbesserung virtueller Zusammenarbeit.
Die Umsetzung von Fernarbeitsregelungen wurde bisher überwiegend in allgemeiner Natur betrachtet. In der vorliegenden Arbeit wird mit Hilfe von Interviews mit Führungskräften, Mitarbeitern und IT-Dienstleistern die Umsetzung von Fernarbeitsregelungen in deutschen Regionalbanken betrachtet. Mit Hilfe der Grounded Theory werden dabei Herausforderungen, Lösungsansätze, Vorteile und Nachteile einer Umsetzung herausgearbeitet. Dabei zeigt sich, dass die Umsetzung zwischen den verschiedenen Banken starke Unterschiede aufweist, was den Fortschritt betrifft. Besonders die Überzeugung, dass eine Umsetzung vorteilhaft für die Bank sowie die Mitarbeiter ist, zeigt sich als Kernproblem in der eher konservativen Bankenlandschaft. Mit Hilfe der Arbeit werden Lösungsansätze gezeigt, um Herausforderungen bewältigen zu können und den Einfluss von Nachteilen zu minimieren. Dadurch dient die Arbeit dazu, Regionalbanken bei einer Umsetzung von Fernarbeitsregelungen zu unterstützen, indem sie Potenziale erkennen können und Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, eine Umsetzung zu gewährleisten.
Wie hingen Sprache und Gewalt im Nationalsozialismus zusammen? Ausgehend von der konstitutiven Sprachphilosophie des kanadischen Philosophen Charles Taylor untersucht die Dissertation die destruktive Wirkmacht der Sprache am Fall des Nationalsozialismus, der auf ungekannte Weise in die Sprache eingriff und damit Gewalt begünstigte, die bis heute ohnegleichen ist.
Im Rahmen des vorliegenden Promotionsprojekts wird untersucht, welche Körperideologien in den drei unterschiedlichen Sportfeldern Hochleistungs-, Gesundheits- sowie Erlebnis- bzw. Funsport gegeben sind und welchen gesellschaftswirksamen Einfluss diese Ideologien aufweisen. Im Rahmen der zentralen Forschungsfrage wird des Weiteren erforscht, welche diskursiven Mittel bei Körperideologien im Sportbereich eingesetzt werden, welche Formationen in Bezug auf den Gegenstand, welche Äußerungsmodalitäten, Begrifflichkeiten und Strategien dem Diskurs zugrundeliegen und wer als TrägerIn oder AdressatIn des Diskurses identifiziert werden kann. Außerdem steht die Fragestellung im Fokus, welche Bezüge zu anderen Diskursen bestehen und um welche Diskurse es sich dabei handelt. Körperideologien des Sports werden in diesem Zusammenhang als Vorstellungen von einem (idealen) Körper betrachtet, welche durch den Sport übertragen und in der Gesellschaft verbreitet werden. Dabei wird zunächst der Begriff der Ideologie theoretisch hergeleitet und definiert sowie im Hinblick auf die vorliegende Arbeit als Weltdeutung mit einem Anspruch auf Alleinvertretung aufgefasst. Des Weiteren wird die Gouvernementalitätstheorie von Foucault aufgegriffen und für die Identifizierung der Macht- und Herrschaftsstrukturen in Bezug auf die untersuchten Körperideologien herangezogen. Dabei geht es darum, inwieweit die durch den Sport übermittelten Körperideologien dazu geeignet sind, in einem gouvernementalitätstheoretischen Sinne Führung zur Selbstführung zu ermöglichen. In einer sportsoziologischen Hinsicht beinhaltet der Sport leistungsbezogene Eigenschaften, welche in auf Effektivität abzielenden wirtschaftlichen Prozessen eine grundlegende Voraussetzung darstellen. Im Rahmen der Studie werden für jeden der drei genannten Sportbereiche jeweils zwei Individualsportarten ausgewählt, bei welchen die fokussierten Körperideologien untersucht werden. Während im Bereich des Hochleistungssports Schwimmen und Biathlon und im Bereich des Gesundheitssports Nordic Walking sowie Pilates betrachtet werden, stellen Stand Up Paddling und Parkour die fokussierten Sportarten im Bereich des Fun- bzw. Erlebnissports dar. Für die vorliegende Untersuchung kommt das Verfahren der kritischen Diskursanalyse (KDA) von Jäger zur Anwendung, da dieses für die Rekonstruktion von ideologischen Diskursen geeignet erscheint. Hierfür werden aus den drei Sportbereichen sowohl Print- als auch Onlinepublikationen sondiert und anhand von Strukturanalysen hinsichtlich verschiedener formaler und inhaltlicher Charakteristika untersucht. Des Weiteren wird mit Hilfe der tiefergehenden Feinanalyse jeweils ein Artikel pro Sportart explorativ analysiert, um verschiedene Muster zu vorhandenen Körperideologien in den fokussierten Sportarten und Sportbereichen identifizieren und anhand ausgewählter Textstellen belegen zu können. Bei den Ergebnissen zeigt sich, dass der Körper in den Hochleistungssportarten Schwimmen und Biathlon als formbares Material bzw. als Instrument zur Erbringung sportlicher Höchstleistungen betrachtet und dargestellt wird. Auch im Gesundheitssport wird der Körper als form- bzw. trainierbar hervorgehoben, wobei hierbei die Gesundheit im Fokus steht und mit Schlankheit gleichgesetzt wird. Im Bereich des Fun- bzw. Erlebnissports zeigt sich bei der Sportart Stand Up Paddling der Körper ebenfalls als zu bearbeitendes Objekt. Dagegen wird bei der Sportart Parkour der angenommene Normalismus von Jugendlichkeit anhand der Ergebnisse widerlegt. Deutlich wird, dass als diskursives Mittel vor allem der Körper als formbares Material erscheint. Dabei stehen in Bezug auf die Äußerungsmodalitäten und Begrifflichkeiten der Diskurse vor allem das Leistungsmaximum, aber auch Schlankheit und Fitness im Fokus. Die identifizierten Diskurse sind an die gesamte Gesellschaft adressiert und werden zudem durch sich selbst getragen, wodurch sie nicht nur die Realität abbilden, sondern auch ein Eigenleben in der Form entwickeln, dass sie als Träger von Wissen fungieren.
Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Inanspruchnahme von kultureller Bildung durch Kinder und Jugendliche. Häufig sind sie in die Organisation und Finanzierung der kulturellen Bildungsangebote involviert. Insbesondere in ländlichen Räumen kommt die Besonderheit hinzu, dass Eltern aufgrund größerer räumlicher Distanzen und einer unzureichenden Ausstattung des ÖPNV Begleitfahrten mit dem eigenen PKW durchführen müssen. Häufig werden ländliche Räume anhand objektivierbarer Daten als strukturschwach oder kulturarm beschrieben. Darüber, ob oder inwiefern das von ländlich lebenden Eltern ebenso gesehen wird, ist jedoch wenig bekannt.
Die vorliegende Dissertationsschrift gibt einen Einblick in die elterlichen Perspektiven auf kulturelle Bildung in ländlichen Räumen. Sie basiert auf offenen, qualitativen Leitfadeninterviews mit Eltern aus vier ländlichen Regionen Deutschlands, die diskursanalytisch und unter Zuhilfenahme von Kodierungspraktiken aus dem Kontext der Grounded Theory ausgewertet wurden.
In den Interviews zeigt sich eine Vielzahl an elterlichen Verständnissen und Positionierungsweisen zur kulturellen Bildung in ländlichen Regionen. Es stellt sich heraus, dass der elterliche Diskurs auf einem komplexen Zusammenspiel sozioökonomischer bzw. -kultureller Bedingungen, raumstruktureller Gegebenheiten und individueller Präferenzen hinsichtlich kultureller Bildung auf dem Land basiert.
Praktika als gängige Lehr-Lernformate in hochschulischen Kontexten setzen stets die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und Personen voraus, da Studierende mit einem Praktikum den Lernort der Universität verlassen und in einen beruflichen Handlungszusammenhang mit den zugehörigen organisationalen Strukturen versetzt werden. Praktika werden unter anderem als Elemente der Berufsorientierung gesellschaftliche Implikationen zugeschrieben. Als Format innerhalb eines hochschulischen Bildungsgangs sind sie darüber hinaus mit didaktischen Begründungen verbunden und durch die Beteiligung verschiedener Personen auch mit individuellen Interessen. Studierende sind während eines Praktikums in der Rolle als Praktikant*in in besonderer Weise individuell gefordert. Ergänzt werden diese Perspektiven durch die Betrachtung disziplinärer und professioneller Implikationen, die sich für Praktika erziehungswissenschaftlicher Studiengänge ergeben. Zusammenarbeit findet in Praktika zwischen Organisationen, in Organisationen und zwischen Personen statt. Der geringe Forschungsstand zu Perspektiven auf Fragen der Zusammenarbeit für in erziehungswissenschaftliche Studiengänge integrierte Praktika bietet den Anlass der Studie. Um die verschiedenen Perspektiven auf Praktika als Zusammenarbeit zu erheben, werden qualitative episodische Interviews sowohl mit den Studierenden und Lehrenden einer Universität, als auch mit für Praktika verantwortlichen Tätigen aus dem beruflichen Bereich durchgeführt, die nach der qualitativen inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet werden. Aus der Auswertung der geführten Interviews mit den drei Akteur*innen-Gruppen ergibt sich ein Einblick darin, wie sich Zusammenarbeit zwischen pädagogisch tätigen Institutionen, Universitäten und Studierenden in und durch Praktika konkretisiert. Es werden beispielsweise Aspekte der Interaktionsbezogenen Dimensionen beschrieben, wie auftauchende Dilemmata, Resonanzen, Kulturen des Umgangs, Interessenslagen und Konstellationen von Akteur*innen. Diese werden ergänzt um Aspekte der Dimensionen mit Bezug zu Institutionen, Umwelt, Aufgaben und Personen. Die Interviewaussagen von drei interviewten Akteur*innen-Gruppen Studierende, Praxisanleiter*innen, universitäre Lehrende werden vergleichend anhand dieser Dimensionen betrachtet und als Ergebnisse dieser Studie dargestellt. Die Ergebnisse liefern Aussagen dazu, wie Zusammenarbeit in Praktika erziehungswissenschaftlicher Studiengänge von den beteiligten Akteur*innen-Gruppen wahrgenommen wird. Dies kann dazu beitragen die differierenden Perspektiven anschlussfähig zu machen für die didaktische und organisatorische Gestaltung von Praktika durch Institutionen wie Universitäten und Praktikumseinrichtungen, aber auch durch Initiative von Studierenden in der Rolle als Praktikant*innen während eines erziehungswissenschaftlichen Studiums. Auch für weitere Forschungsprojekte zum Zusammenwirken der Beteiligten in Praktika kann die Studie Anstöße bieten.
Ordnung zur Änderung der Beitragsordnung des Studierendenwerks Koblenz
Benutzungsordnung des Zentrums für Informations- und Medientechnologien (ZIMT) der Universität Koblenz
Erste Satzung zur Änderung der Satzung über die Leitung und die innere Struktur wissenschaftlicher Einrichtungen und Betriebseinheiten der Universität Koblenz
Antonio Lotti und seine liturgische Kirchenmusik – Vorstudien zu Biographie und Überlieferung
(2023)
Antonio Lotti (1667-1740) gehört zu den venezianischen Komponisten, die in der älteren wie der neueren Fachliteratur ein hohes Ansehen genießen, obwohl seine Werke bis heute nur wenig bekannt sind. Eine unklare Überlieferungslage, aber auch sachfremde ästhetische Postulate verzögerten jedoch die Auseinandersetzung mit Lottis Kompositionen. Erst in neuerer Zeit gab es ein verstärktes Interesse sowohl an seinen Opern und vokaler Kammermusik als auch an seiner Kirchenmusik.
In der vorliegenden Studie wird zunächst Lottis Biographie unter Einbeziehung neuer Quellenfunde auf dem aktuellen Stand des Wissens zusammenfassend dargestellt. Der zweite Teil bietet erstmals eine Identifikation von Lottis Buchstaben- und Notenschrift nach streng philologischen Kriterien. Angesichts des nicht mehr erhaltenen Nachlasses ist dieser Teil von besonderer Bedeutung, bietet er doch die unverzichtbare Basis zur weiteren Erforschung von Lottis Kirchenmusik, ihrer Überlieferung und Faktur.