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Abstract zum Print-Buch: Walden, R. (2008). Architekturpsychologie: Schule, Hochschule und Bürogebäude der Zukunft. Lengerich: Pabst Science Publishers. Menschen wünschen sich im Allgemeinen „Kontrolle“ über ihre Umweltbedingungen (vgl. Flammer, 1990; Burger, 1992). Dieses Bedürfnis kommt in Form von Selbstgestaltungen von Architektur und Selbstregulierungen von Stressoren zum Ausdruck. Aus diesem Grund wird das Konzept der Umweltkontrolle als zentrales Kriterium für gebaute Umwelten in allen drei Fall-Studien zu Schule, Hochschule und Büro angewendet. Die Erhebung smethoden Programming (nutzerorientierte Programmentwicklung), User-Needs Analysis (Nutzer-Bedarfs-Analyse) und Post-Occupancy Evaluation werden im Hinblick auf ihren Stellenwert für die Building Performance Evaluation (Gebäudeleistungsevaluation) (Preiser & Schramm, 1997; 2005) erläutert. Der „Koblenzer Architekturfragebogen“ wird als Instrument zur Beurteilung von gebauten Umwelten in drei Varianten vorgestellt. Es werden zu den drei Studien jeweils ausgewählte Ergebnisse zu zwei verschiedenen Umweltbereichen berichtet.
Auswirkungen von Architektur auf Performance von Nutzern (vgl. BOSTI-Studien, 1984, 2001) werden im empirischen Teil in drei Studien zu innovativen Gebäuden (Waldorfschule in Köln, Universität in Koblenz, Post Tower in Bonn) ermittelt. Performance wird gemessen anhand von 1) Lern- und Arbeitsleistungen, 2) Wohlbefinden und 3) Umweltkontrolle sowie 4) Sozialverhalten im Fall der Schulstudie und mit der Hilfe von 16 (Bürogebäude) bzw. 21 (Universität) psychologischen Kriterien für den Erfolg von Organisationen. Ziel aller drei Studien ist unter anderem, das theoretische Konzept „Umweltkontrolle“ zu überprüfen und Empfehlungen für Verbesserungen von Um- bzw. Neubauten benennen zu können. Zwei zentrale Frages tellungen lauten daher: Unterscheidet sich in einer User-Needs Analysis eine Einschätzung des Gebäudes „zur Zeit“ von der Beurteilung der „Wichtigkeit in Zukunft“? Haben Merkmale der Architektur Auswirkungen auf die Performance-Kriterien?
Zu den Studien wurden drei Abbildungssätze nach dem Facettenansatz (Borg, 1996) und zwei Schemata zur Beurteilung der Qualität von Schul- und Bürogebäuden entwickelt. Aus den Schemata wurden zur Schule 139 Fragen für 26 Lehrer und 86 Fragen für 122 Schüler gewonnen, zur Hochschule 203 Fragen für 147 Studierende und 28 Dozenten sowie zu dem Bürogebäude 254 Fragen für 56 studentische Beurteiler. Einzelne Merkmale von Gebäuden wurden anhand einer Skala von +2 ☺☺ („zur Zeit“ sehr gut bzw. sehr wichtig „in Zukunft“) bis –2 // („zur Zeit“ sehr schlecht bzw. sehr unwichtig „in Zukunft“) bewertet. Die drei Performance-Hauptkriterien, insbesondere zu der Einschätzung der „Wichtigkeit in Zukunft“, korrelieren in der Regel in allen drei Studien substanziell und hoch signifikant miteinander, so dass erwartet werden kann, dass eine höhere Ei nschätzung von Umweltkontrolle durch die Nutzer
zu mehr Wohlbefinden führt und über beide Va riablen auch die Beurteilungen von Lern- und Arbeitsleistungen „in Zukunft“ gesteigert werden können. Nach den Ergebnissen der drei Studien wünschen si ch die Nutzer bzw. Beurteiler beispielsweise in allen drei Umwelten Rückzugsmöglichkeiten, in der Schule in Form von Schülerbüros, Nischen und Sitzgruppen im Klassenzimmer, in der Universität in Form von geschützten Bänken im Außenbereich und Arbeitstischen zum Beispiel in der Cafeteria und im Bürogebäude durch weniger Transparenz im Kombibüro und damit weniger Einsicht aller Tätigkeiten durch Vorgesetzte und Kollegen. Die in den drei Studien ermittelten Zusammenhänge der zentralen Perfor mance-Kriterien lassen begründet annehmen, dass durch gezielte Verbesserungen wichtiger Umweltaspekte, insbesondere solcher, die Umweltkontrolle ermöglichen, das Wohlbefinden und somit die Leistung von Nutzern positiv beeinflusst werden kann.
Die vorliegende Arbeit hat die Adaption der Übersetzung des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen nach Günter Krampen aus dem Jahr 1991 zum Ziel und prüft die Übersetzung auf ihre Gültigkeit und Richtigkeit. Nach der Erklärung des Forschungsinteresses und der Herleitung des psychologischen Konstruktes der Kontrolle, sowie der Vorstellung des behandelten Fragebogens, werden Methoden der Übersetzung psychologischer Messinstrumente vorgestellt und im Anschluss des Übersetzungsprozesses des Fragebogens dargestellt, welcher aus einem Team-Ansatz bestand und durch die Kontrolle mehrerer Personen einen hohen Qualitätsanspruch garantiert. Die Endfassung des Fragebogens wird an einer Stichprobe von N=129 polnischen Probanden untersucht und mit einer deutschen Kontrollgruppe von N=52 Probanden, sowie der Normierungsstichprobe aus dem deutschen Manual des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (Krampen, 1991) verglichen. Teststatistische Kennwerte wie die Mittelwerte und Standardabweichungen der Items aber auch der Subskalen weisen eine große Ähnlichkeit der Fragebogenversionen auf. Ebenso können die Trennschärfen der Items im Gruppenvergleich der drei Stichproben als zufriedenstellend angesehen werden. Die interne Konsistenz sowie die Testhalbierungsreliabilität können für die Subskalen sowie den gesamten Fragebogen in der polnischen Version größtenteils bestätigt werden, sodass die Übersetzung als reliabel anzusehen ist. Darüber hinaus kann die Validität durch testtheoretisch adäquate Skaleninterkorrelationen und die Validierung mit dem externen Faktor des Wohlbefindens bestätigt werden. Die qualitative Erhebung zur Überprüfung des Verständnisses der übersetzten Items, zeigt zudem ein homogenes unidimensionales Bild und bestätigt die Qualität der Übersetzung. Die faktorielle Analyse zeigt jedoch im Gegensatz zu den restlichen Untersuchungen deutliche Unterschiede auf, da aus der polnischen Stichprobe eine zweifaktorielle Lösung auf Sekundärskalenniveau hervorgeht, wohingegen die Normstichprobe des Manuals, sowie die deutsche Stichprobe konstruktdifferenzierte und in der Theorie des Fragebogens begründete vierfaktorielle Ausgaben aufzeigt. In jeder Version des Fragebogens wurden jedoch schwach ladende und faktoriell nicht klar zuordbare Items gefunden, welche eine statistische Itembereinigung des Fragebogens in der zukünftigen Arbeit mit dem Messinstrument legitimieren. Diese Unterschiede bestätigt auch die Procustean Factor Rotation, welche korrelative Differenzen zwischen den Faktoranalysen der deutschen und polnischen Daten anzeigt und in einer weiteren Untersuchung näher beleuchtet werden sollte. Zusammenfassend kann die Übersetzung des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen als gelungen angesehen werden, auch wenn der Fragebogen sowohl in seiner Originalfassung als auch in der polnischen Version einer Optimierung unterlaufen sollte.
Auszug Vorwort: "... Die aus Anlass des Jubiläums erstellte Broschüre soll einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der Universitätsbibliothek geben, einige - auch unterhaltsame - Details aus der Bibliotheksarbeit präsentieren und zeigen, dass wir fortwährend daran interessiert sind, unseren Nutzern auf sie zugeschnittene Services zu bieten ..." Dr. Thomas Wollschläger