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Student misbehavior and its treatment is a major challenge for teachers and a threat to their well-being. Indeed, teachers are obliged to punish student misbehavior on a regular basis. Additionally, teachers’ punishment decisions are among the most frequently reported situations when it comes to students’ experiences of injustice in school. By implication, it is crucial to understand teachers’ treatment of student misbehavior vis-à-vis students’ perceptions. One key dimension of punishment behavior reflects its underlying motivation and goals. People generally intend to achieve three goals when punishing misbehavior, namely, retribution (i.e., evening out the harm caused), special prevention (i.e., preventing recidivism of the offender), and general prevention (i.e., preventing imitation of others). Importantly, people’s support of these punishment goals is subject to hierarchy and power, implying that teachers’ and students’ punishment goal preferences differ. In this dissertation, I present three research projects that shed first light on teachers’ punishment and its goals along with the students’ perception of classroom intervention strategies pursuing these goals. More specifically, I first examined students’ (i.e., children’s) general support of each of the three punishment goals sketched above. Furthermore, I applied an attributional approach to understand and study the goals teachers intend to achieve when punishing student misbehavior. Finally, I investigated teachers’ and students’ support of the punishment goals regarding the same student misbehavior to directly compare their views on these goals and reactions pursuing them. In sum, the findings show that students generally prefer retribution and special prevention to general prevention, whereas teachers prefer general prevention and special prevention to retribution. This ultimately translates into a "mismatch" of teachers and students in their preferences for specific punishment goals, and the findings suggest that this may indeed enhance students’ perception of injustice. Overall, the results of the present research program may be valuable for the development of classroom intervention strategies that may reduce rather than enhance conflicts in student-teacher-interactions.
Das wissenschaftliche Interesse an nichtsuizidalen Selbstverletzungen (NSSV) von Jugendlichen hat in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zugenommen. Hohe Prävalenz- und Komorbiditätsraten sowie die geringe Lebensqualität und das erhöhte Suizidrisiko betroffener Jugendlicher betonen die Wichtigkeit dieses Forschungszweiges. Die vorliegende Dissertation widmet sich intra- und interpersonellen Faktoren, die sich als relevant für die Entstehung und Aufrechterhaltung von NSSV erwiesen haben.
Ziel der Studie 1 war die Untersuchung der Persönlichkeitsmerkmale von Jugendlichen mit NSSV ohne Borderline-Persönlichkeitsstörung (NSSV-BPS) in Abgrenzung zu Jugendlichen mit NSSV und einer BPS (NSSV+BPS), einer klinischen Kontrollgruppe (KKG) und einer gesunden Kontrollgruppe (GKG). Jugendliche mit NSSV erzielten im Vergleich zur KKG höhere Werte auf den Persönlichkeitsdimensionen Neugierverhalten und Schadensvermeidung und niedrigere Werte auf den Dimensionen Beharrungsvermögen, Selbstlenkungsfähigkeit und Kooperativität. Für Jugendliche mit NSSV+BPS zeigte sich ein ähnliches Persönlichkeitsmus-ter, welches jedoch deutlich ausgeprägter war.
NSSV von Jugendlichen beeinflussen das gesamte Familiensystem und gehen häufig mit Konflikten und einer veränderten Familiendynamik einher. Eltern von betroffenen Jugendlichen berichten von einer hohen Belastung, Unsicherheit und Hilflosigkeit. Jugendliche mit NSSV nehmen im Vergleich zu Jugendlichen ohne NSSV mehr Kritik und Kontrolle und weniger Unterstützung von Seiten der Eltern wahr. In Studie 2 wurde das Erziehungsverhalten in Familien von Jugendlichen mit NSSV untersucht und mit einer KKG und GKG verglichen. Im Vergleich zur GKG berichteten Jugendliche mit NSSV weniger mütterliche Wärme und Unterstützung. Mütter von Jugendlichen mit NSSV erzielten im Vergleich zu Müttern in der GKG höhere Psychopathologiewerte und berichteten weniger Elternzufriedenheit als Mütter der KKG und GKG.
Auch Geschwisterkinder leiden unter der veränderten Familiendynamik. Ziel der Studie 3 war die Untersuchung der Geschwisterbeziehung von Jugendlichen mit NSSV im Vergleich zu einer KKG und GKG. Geschwister von Jugendlichen mit NSSV berichteten von einer Viel-zahl von negativen emotionalen und familiären Konsequenzen bedingt durch die NSSV der Schwester. Im Vergleich zu Geschwistern in der KKG und GKG berichteten sie häufiger von Nötigung/Zwang in der Geschwisterbeziehung. Jugendliche mit NSSV gaben im Vergleich zur GKG höhere Rivalitätswerte und weniger Empathie und Wärme in der Geschwisterbeziehung an. Sowohl für Jugendliche mit NSSV als auch deren Geschwister zeigten sich Zusammenhänge zwischen der geschwisterlichen Beziehungsqualität und internalisierenden Symptomen.
Zur genaueren Untersuchung des familiären Klimas, wurde in Studie 4 das Ausmaß an Expressed Emotion (EE) von Jugendlichen mit NSSV, Jugendlichen einer KKG, einer GKG und deren Müttern erfasst und verglichen. Bisherige Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem hohen Maß an EE (HEE) der Eltern und NSSV der Jugendlichen. Insbesondere elterliche Kritik scheint mit NSSV assoziiert zu sein. Der Fokus bisheriger Studien lag auf dem EE-Status der Eltern, was womöglich ein unvollständiges Bild darstellt. Aus diesem Grund wurden in dieser Studie auch die EE-Ausprägungen der Jugendlichen miteinbezogen. Jugendliche in der NSSV Gruppe und KKG erfüllten im Vergleich zur GKG häufiger die Kriterien für HEE. Jugendliche mit NSSV äußerten gegenüber ihren Müttern mehr verdeckte Kritik und kritischen Tonfall als Jugendliche der KKG und GKG. HEE der Jugendlichen ging mit Emotionsregulationsschwierigkeiten einher. Für die Gesamtstichprobe zeigte sich eine moderate Übereinstimmung zwischen den HEE-Ausprägungen der Jugendlichen und Mütter.
Die Ergebnisse dieser Arbeit beinhalten wichtige Implikationen für die Behandlung von Jugendlichen mit NSSV. Die Unterschiede in den Persönlichkeitsmerkmalen von Jugendlichen mit NSSV mit und ohne BPS betonen die Relevanz der dimensionalen Persönlichkeitsdiagnostik sowie gezielter Behandlungsprogramme für Jugendliche mit NSSV-BPS. Familiäre Konflikte sind häufige Trigger für NSSV, daher sollten Interventionen für Jugendliche mit NSSV sowohl die Verbesserung der Emotionsregulation als auch der familiären Kommunikation und Interaktion zum Ziel haben. Nebst der Reduktion negativer Beziehungsaspekte, sollte in der Psychotherapie auch an der Steigerung positiver Beziehungsqualitäten gearbeitet werden. Die emotionale Belastung von Familienangehörigen weist auf die Notwendigkeit von Unterstützungsangeboten für Eltern und Geschwister hin.
Maßnahmen der Führungskräfteentwicklung verfolgen das Ziel den Führungsnachwuchs des Unternehmens zu bilden und für einen reibungslosen Einstieg in die Füh-rungsaufgabe zu sorgen. In der Literatur gibt es zahlreiche Theorien und Modelle zu Führung und deren Entwicklung, doch offen bleibt meist, wie es um den praktischen Einsatz und die Effektivität steht. Das Ziel dieser Arbeit ist die Identifikation wesentlicher Bestandteile der Führungskräfteentwicklung, die effektiv Einfluss auf (Nachwuchs-)Führungskräfte nehmen. Drei Studien beschäftigen sich jeweils mit unter-schiedlichen Schwerpunkten mit der Gestaltung und Wirksamkeit von modularen Programmen der Führungskräfteentwicklung. Zur Beschreibung der Gestaltung wurde eine Expertenbefragung unter Verantwortlichen für Führungskräfteentwicklung in 4 Großunternehmen durchgeführt. Zur Prüfung der Wirksamkeit wurden zwei Prädiktoren erfolgreichen Führens, die praktische Führungsintelligenz und die Führungswirksamkeitserwartung (FWE), in zwei repräsentativen modularen Programmen gemessen. Dafür wurden zwei quasiexperimentelle Designs mit Prätest-Posttest durchgeführt: ein Design mit zusätzlicher Kontrollgruppe (Nexp = 14, Nkontr = 12), ein Design mit zusätzlicher Fremdeinschätzung (N = 11 bis N =57 je nach Messzeitpunkt und beteiligten Variablen). Die praktische Führungsintelligenz wurde anhand eines für die Untersuchung entwickelten Situational Judgment Tests (SJTs) gemessen. Neben der FWE (in Anlehnung an die Skala zur Erfassung der beruflichen Selbstwirksamkeitserwartung, BSW-Skala) wurden weitere Konstrukte wie Selbstregulation (Locomotion-Assessment-Fragebogen, L-A-F), Optimismus (Skala Optimismus-Pessimismus-2, SOP2) Selbstmanagement (Fragebogens zur Erfassung von Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten, FERUS) erfasst, sowie explorativ entwicklungsförderliche Merkmale erhoben. Entsprechend der Annahme verdichten sich die Ergebnisse auf drei Merkmale wirksamer Trainingsgestaltung: Erfahrungssammlung, Feedback, Selbstreflexion. Es konnte nachgewiesen werden, dass Programme mit hohem erfahrungsorientiertem Trainingsanteil, die Erfolgserlebnisse und Modelllernen fördern sowie persönliche Gespräche und Feedback beinhalten, die FWE (ŋ2 = .24, ŋ2 = .50) und die praktische Führungsintelligenz (ŋ2 = .54). signifikant (p<.05) steigern. Deutlich wurde auch der enge Zusammenhang zwischen Merkmalen der Person (wie Ausprägung der FWE oder Selbstregulationsfähigkeiten) und der Wirksamkeit der Programme. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen zur praktischen Umsetzung in der Führungskräfteentwicklung abgeleitet und Anregungen für zukünftige Forschung diskutiert.
Externe Repräsentationen spielen eine wichtige Rolle für die Lösung von mathematischen Textaufgaben. Die vorliegende Studie untersucht die Effekte bereitgestellter Repräsentationen beim Lösen problemhaltiger Textaufgaben in der Grundschule. Insbesondere problemhaltige Textaufgaben sind für Schüler anspruchsvoll, da sie nicht direkt mit den eingeübten und routinierten Rechenoperationen gelöst werden können. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sich der Lösungsweg nicht auf einen Blick erschließt, die mathematische Grundstruktur daher zunächst erkannt, entfaltet und verstanden werden muss und häufig mehrere Aufgabenbedingungen bei der Planung und Beschreitung des Lösungswegs bedacht und verarbeitet werden müssen. Um diesen komplexen Anforderungen begegnen zu können, benötigen Schüler die Fähigkeit, das Problem adäquat zu repräsentieren. Dabei können verschiedene Darstellungsformen wie Zeichnungen und Tabellen verwendet werden, die dann als Werkzeuge für die kognitiven Lösungsprozesse dienen. Da Grundschüler von sich aus häufig keine externen Repräsentationen erstellen, geht die vorliegende Studie den Fragen nach, (1) ob vorgefertigte Repräsentationen das Problemlösen verbessern und erleichtern, (2) ob sich eine Auseinandersetzung mit vorgefertigten Tabellen und Zeichnungen auch auf späteres Problemlösen ohne bereitgestellte Hilfsmittel auswirkt, (3) welche Repräsentationsform (Zeichnung oder Tabelle) und (4) wie viel Vorstrukturierung der bereitgestellten Repräsentation dabei hilfreicher ist. In einem experimentellen Studiendesign arbeiteten 199 Viertklässler an unterschiedlichen problemhaltigen Textaufgaben. Das Design bestand aus drei Tests: (1) Vor-, (2) Treatment- und (3) Transfertest. Im Vortest wurde die Ausgangsleistung der Probanden bei problemhaltigen Textaufgaben gemessen. Im Treatment-Test wurde die Performance beim Problemlösen mit vorgegebenen Repräsentationen erhoben: Probanden der Experimentalgruppe erhielten Zeichnungen und Tabellen in unterschiedlichen Vorstrukturierungsgraden zu den Aufgaben (Intervention), eine Kontrollgruppe erhielt keine Repräsentationen. Im Transfertest bearbeiteten die Teilnehmer vergleichbare Aufgaben wiederum ohne vorgegebene Repräsentationen, um die Problemlöse-Performance nach der Intervention zu messen. Die Ergebnisse zeigten erstens, dass die bereitgestellten Repräsenta-tionen entgegen der Annahme die Problemlöseprozesse insgesamt nicht verbessert und erleichtert haben. Zweitens: Wurde eine Repräsentation bereitgestellt, war eine Zeichnung wie angenommen hilfreicher als eine Tabelle. Jedoch war dieser Effekt abhängig vom Problemtyp und vom Grad der Vorstrukturierung. Offensichtlich genügte es nicht, Zeichnungen und Tabellen einfach nur bereitzustellen, da die Probanden vielfach Schwierigkeiten bei der Interpretation und adäquaten Verwendung der Repräsentationen hatten. Dies spricht für die Notwendigkeit eines Trainings zur Ausbildung und Förderung einer frühen „diagram literacy“ bereits bei Grundschülern.
Diese Arbeit betrachtet das Thema Führung und Gesundheit und hat hierzu verschiedene Erkenntnisse der Literatur zusammengefasst, um diese von Führungskräften aus Wirtschaft und Polizei sowie von Personal- und Organisationsentwicklern bewerten zu lassen. Das Ziel war hierbei herauszufinden, ob die Führungskräfte und die Personal- und Organisationsentwickler das Thema als wichtig erachten, welche Hauptursachen sie für Fehlzeiten sehen und wie sie verschiedene Erkenntnisse der Literatur zum Gesundheitsmanagement einschätzen. Zusätzlich sollten sie bewerten, welche Maßnahmen sie als geeignet betrachten und welche Ressourcen notwendig sind, um die Mitarbeiter bei der Gesunderhaltung zu unterstützen. Schließlich sollten die Führungskräfte und die Personal- und Organisationsentwickler beurteilen, welcher Führungsstil als gesundheitsförderlich angesehen wird. Die Wirtschafts- und Polizeiführungskräfte sowie die Personal- und Organisationsentwickler erachten das Thema Gesundheit als wichtig und sehen es nicht nur als Modetrend an. Ihre Einschätzungen zu geeigneten Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter verbessern können, entsprechen überwiegend den aus der Literatur abgeleiteten Vorschlägen zur gesundheitsgerechten Führung. Die weitgehende Übereinstimmung der Sichtweisen in Forschung und Praxis legt nahe, dass die Erkenntnisse der Literatur zum Gesundheitsmanagement vermutlich von Praktikern als plausibel wahrgenommen werden.
Schizophrenia is a chronic mental health disorder, which changes rapidly the life of the persons and their families, who suffer from it. It causes high biological and psychological vulnerability as well as cognitive, emotional and behavioral disorders. Nowadays, evidence-based pharmacotherapy and psychotherapy are available aiming the rehabilitation and recovery of individuals with schizophrenia. A democratic society is obliged to give these people the opportunity to have an access to those treatments.
The following three published studies present this dissertation thesis and have a common focus on the implementation of evidence-based psychotherapy in individuals with schizophrenia.
The first study evaluates the efficacy of the Integrated Psychological Therapy (IPT) in Greece, one of the most evaluated rehabilitation programs. IPT was compared to
Treatment as Usual (TAU) in a randomized controlled trial (RCT) with 48 individuals with schizophrenia. Significant effects favouring IPT were found in working memory,
in social perception, in negative symptoms, in general psychopathology and in insight. This study supports evidence for the efficacy of IPT in Greece.
The second study evaluates a second hypothesis, when IPT is more and less effective regarding treatment resistant schizophrenia (TRS) and non treatment resistant
schizophrenia (NTRS). It is a part of the first paper. Significant effects favouring NTRS were found for verbal memory, for symptoms, for functioning and quality of
life. Effect sizes showed superiority of NTRS in comparison to TRS. IPTTRS showed on the other side some significant improvements. This study presents the initial findings of a larger study to be conducted internationally for the first time.
The third study is a systematic review, which aims to evaluate the efficacy of Cognitive Behavioral Therapy (CBT), of Meta Cognitive Therapy (MCT), Metacognitive Training (MCTR), Metacognitive Reflection and Insight Therapy
(MERIT), of various Rehabilitation Programs and Recovery Programs in individuals with schizophrenia. 41 RCTs and 12 Case Studies were included. The above interventions are efficacious in the improvement of cognitions, symptoms, functional outcome, insight, self-esteem, comorbid disorders and metacognitive capacity.
The three studies provide insight regarding the importance of evidence-based psychotherapy in persons with schizophrenia leading to recovery and reintegration into
society. Future RCTs with larger samples and long-term follow up, combining evidence-based psychotherapies for individuals with schizophrenia need to be done.
Science education has been facing important challenges in the recent years: the decline in student’s interest in scientific topics, and moreover, the decrease of students pursuing science beyond their compulsory studies (Bennett, Hogarth, Lubben, 2003). As a result, research has focus on examining different approaches that could attempt to improve the situation. One of these approaches has been the use of context-based problem-solving tasks (Kölbach & Sumfleth, 2011; Bennett, Hogarth, Lubben, 2003). While research into context-based problem-solving tasks suggest that they are very motivating for students, it is still unclear how they influence motivation. Following an experimental pretest-postest design, two studies examined the effects of context-based task characteristics of contextualization, complexity, and transparency, on students’ motivational variables, performance, and metacognitive experiences.
Results from both studies suggest that the task characteristic of contextualization directly influences how students’ interest is triggered and maintained throughout the task. On the other hand, the task characteristics of complexity and transparency had different effects for the other dependent variables of effort, difficulty, and solution correctness.
Moreover, data shows that other motivational variables such as anxiety and success expectancies are strongly influenced by the interaction of the parameters under study. The dissertation concludes that appropriate design and use of context-based task characteristics can benefit students’ learning processes and outcomes.
Harvesting Season?
(2022)
Seit etwa zwanzig Jahren existieren Bemühungen Kunden zum Kauf von Lebensmitteln im Internet zu bewegen. Dabei waren die Marktstrukturen des digitalen Lebensmittelhandels zu Beginn noch stark fragementiert und schlecht abgestimmt. Durch die technologische Weiterentwicklung in den vergangenen Dekade hat der digitale Lebensmittelkauf an Attraktivität gewonnen. Die Nutzungsadaption dieser Diensteleistungen variiert dabei jedoch sehr stark zwischen unterschiedlichen Regionen. Besonders in Deutschland stagniert der digitalen Lebensmittelhandel auf einem vergleichweise niedrigen Niveau. Diesbezüglich analysiert diese Dissertation sowohl die händlerseitigen Marktstrukturen, als auch die Erwartungen und Hindernisse deutscher Konsumenten gegenüber der Serviceleistung.
Das Jahr 2020 konnotiert einen Wendepunkt für den Online Lebensmittelhandel, als, im Zuge politischer Maßnahmen zur Reduzierung der COVID-19 Infektionen, tägliche Routinen wie der Lebensmitteleinkauf starken Regulierungen unterlagen. Gleichzeitig hat es der digitale Lebensmittelhandel trotz dieser Gelegenheit noch nicht geschafft sich flächendeckend in Deutschland zu etablieren. Dies kann auf fehlende Investments, aber auch unzulängliche Digitalisierungsmaßnahmen zurückgeführt werden. Eine stärkere Synchronisierung zwischen digitalem und stationärem Angebot, bessere Integration digitaler Lebensmitteldienste auf regionaler Ebene sowie angepasste, zielgruppenadäquate digitale Lösungen zum effizienten Abbau von Nutzungsbarrieren. Die Wichtigkeit stabiler Lebensmittelketten und –verteilung konnte durch die COVID-19 Pandemie illustriert werden. Weitere Forschung sollte helfen den digitalen Lebensmittelhandel zu einer nachhaltigen und stabilen Supplementierung des stationären Angebots zu entwickeln.
In Kooperation mit dem TÜV SÜD und 985 Führungskräften aus deutschen Unternehmen wurde erprobt, wie Service-Qualität im Rahmen einer Onlinebefragung gemessen werden kann. Es wurde untersucht, welche Komponenten Service-Qualität umfasst, und ein Rahmenmodell entwickelt, das die Zusammenhänge zwischen Service-Qualität, Kundenzufriedenheit und dem Erfolg von Organisationen beschreibt. Die theoretische Konzeption und Operationalisierung des Konstrukts wurde mittels konfirmatorischer Faktorenanalysen überprüft und bestätigt. Das Rahmenmodell der Studie wurde als Strukturgleichungsmodell formuliert und konnte ebenfalls empirisch bestätigt werden. Die Ergebnisse und deren Auswirkung auf die Weiterentwicklung der bestehenden wissenschaftlichen Theorien zu den Konstrukten Service-Qualität, Kundenzufriedenheit und Erfolg von Organisationen wurden kritisch diskutiert.
Zur Steigerung der Ökonomie des Verfahrens wurde ein adaptiver Test zur Erfassung von Service-Qualität entwickelt. Im Rahmen der probabilistischen Testtheorie wurde geprüft, welches Item Response-Modell die empirischen Daten gut beschreiben kann. Als Grundlage für den adaptiven Test wurden die Item-Parameter modellkonform bestimmt. In einer Simulationsstudie wurde untersucht, ob die Ergebnisse der Onlinebefragung sich bedeutsam von den Ergebnissen adaptiver Tests mit unterschiedlichen Konfigurationen unterscheiden. Der Vergleich der Konfigurationen, die sich darin unterschieden, wie der Personenparameter geschätzt wurde und nach welchem Algorithmus das nächste Test-Item gewählt wurde, zeigte, welche Konfigurationen eingesetzt werden können, um eine möglichst geringe Testlänge zu erzielen, ohne dabei bedeutsame Einbußen bei der Reliabilität und Validität der Messung in Kauf zu nehmen. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wurde der Fragebogen zur Erfassung von Service-Qualität als computerbasierter adaptiver Test umgesetzt. Diese neue Erfassungsmethode wurde in der Praxis erprobt, und abschließend wurden Nützlichkeit, Ökonomie und mögliche Nachteile, die mit dieser Art des Testens verknüpft sind, diskutiert.
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Die nichtsuizidale Selbstverletzung (NSSV) wurde im DSM-5 als Störung zur weiteren Erforschung aufgenommen. Daher ist es wichtig, die vorgeschlagenen Diagnosekriterien hinsichtlich ihrer diagnostischen, klinischen und psychologischen Korrelate zu untersuchen. Zusätzlich ist eine klare Abgrenzung zur Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) notwendig, hierbei könnte die Untersuchung von Persönlichkeitseigenschaften helfen. Soziale Schwierigkeiten dienen oft als Auslöser von NSSV. Dennoch ist wenig erforscht, wie Jugendliche mit NSSV soziale Situation wahrnehmen. Ein neues Emotionserkennungsparadigma mit farbigen, dynamischen emotionalen Gesichtsausdrücken wurde entwickelt und an einer studentischen Stichprobe evaluiert, die für ihre hohe (HSA) oder niedrige soziale Ängstlichkeit (LSA) ausgewählt wurde. HSA zeigten eine Tendenz zu einer beeinträchtigten Erkennung von Gesichtsausdrücken. Des Weiteren konnte eine gute Konstruktvalidität für das Paradigma festgestellt werden.
In der Hauptstudie untersuchten wir die Charakteristika von NSSV, die Persönlichkeitseigenschaften und die Emotionserkennung bei 57 Jugendlichen mit NSSV, 12 Jugendlichen mit NSSV ohne Einschränkung und Leiden, 13 Jugendlichen mit BPS, einer klinischen Kontrollgruppe (n = 32) und einer nicht-klinischen Kontrollgruppe (n = 64). Die Teilnehmer wurden bezüglich psychischer Störungen befragt, füllten Fragebögen aus und nahmen am Emotionserkennungsparadigma teil.
Die Ergebnisse zeigten auf, dass Jugendliche mit NSSV im Vergleich zur klinischen Kontrollgruppe eine erhöhte Psychopathologie aufwiesen. Weiterhin fanden sich Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen den Jugendlichen mit NSSV und Jugendlichen mit BPS. Jugendliche mit NSSV kennzeichnen sich durch eine hohe Schadensvermeidung und hohes Neugierverhalten im Vergleich zur klinischen Kontrollgruppe. Bei Jugendlichen mit BPS waren diese Persönlichkeitseigenschaften noch ausgeprägter. Weiterhin, konnten keine Gruppenunterschiede bezüglich der Emotionserkennung gefunden werden. Jugendliche mit NSSV bewerteten jedoch die Gesichtsausdrücke als unangenehmer und emotional aufwühlender.
Zusammenfassend zeigt sich NSSV als stark einschränkende Störung, die mit einer hohen Komorbidität einhergeht und mit spezifischen Persönlichkeitseigenschaften assoziiert ist. Die Ergebnisse liefern zusätzliche Evidenz für die neue Diagnose NSSV und weisen darauf hin, dass die vorgeschlagenen DSM-5 Kriterien hilfreich und notwendig sind.