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Die vorliegende Dissertation hat sich unter dem Titel >>„Woher soll ich denn vorher wissen, ob ich den Job liebe?“ – Eine qualitative Längsschnitt-Studie zur Differenzierung der Phasenstruktur vorliegender Modelle beruflicher Orientierung anhand von Jugendlichen aus drei kontrastierenden institutionellen Ausgangslagen<< dem Erkenntnisinteresse gewidmet, Modelle zur beruflichen Orientierung anhand eines ethnografischen Zugangs aus der Perspektive unterschiedlicher institutioneller Settngs weiterzuentwickeln, um der Komplexität gegenwärtiger Lebenswelten besser gerecht zu werden. Dabei wurde unter Betrachtung von Berufsorientierungsaspekten als Forschungsgegenstand sowie unter Betrachtung der Gestalt der Berufsorientierung als Forschungsfeld der Fragestellung nachgegangen, inwiefern sich das in der Debatte zentrale Sechs-Phasenmodell der Berufswahl nach Herzog et. al. (2006) im Licht ethnografischer Forschung, welche die Perspektiven Jugendlicher eines allgemeinbildenden Gymnasiums, eines beruflichen Gymnasiums sowie eines Freiwilligen Sozialen Jahres umfasst, ausdifferenzieren lässt. Dabei wurde die Grounded Theory-Methodologie als Forschungsstil zugrunde gelegt, der wiederum im Rahmen der Datenerhebung die Ethnografie, im Rahmen der Datenanalyse die Grounded Theory untergeordnet wurde.
Als zentrales Untersuchungsergebnis lässt sich zum einen aufführen, dass das bestehende Berufswahlmodell deutlich modifiziert, ausdifferenziert und folglich erweitert werden konnte. Mit dieser Erweiterung ist eine Spezifikation dahingehend verbunden, dass viele Komponenten und Ebenen hinzugekommen sind, die bei dem ursprünglichen Modell nicht bedacht waren, im Gegenzug jedoch auch solche Komponenten gestrichen und als irrelevant deklariert wurden, die sich anhand der Untersuchungsdaten nicht zu bestätigen wussten. So konnte ein Neun-Phasenmodell der Berufsorientierung in Gestalt eines Ablaufdiagramms
entstehen, das den Prozessverlauf beruflicher Orientierung anschaulich in Phasen eingebettet darzustellen vermag. Dabei ist es gelungen, das Modell derart auszugestalten, dass es institutionsübergreifend anwendbar und nicht lediglich auf eine bestimmte institutionelle Ausgangslage beschränkt ist. Zum anderen kann statuiert werden, dass das vorliegende neunphasige Modell vor allem Phasen der Orientierungslosigkeit und der Desorientierung, des Entscheidungsaufschubs, der Überprüfung und der Überbrückung sowie der Um- und Neuorientierung explizit zu nutzen weiß, um diejenigen Situationen zu berücksichtigen, die den beruflichen Orientierungsprozess der Untersuchungsteilnehmenden aus allen drei
institutionellen Ausgangslagen maßgeblich geprägt haben.