Dissertation
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Probability propagation nets
(2008)
In der vorliegenden Arbeit wird eine Petri-Netz-Repräsentation für die Propagation von Wahrscheinlichkeiten und Evidenzen (Likelihoods) vorgestellt und auf probabilistische Horn-Abduktion sowie Fehlerbäume und Bayes-Netze angewendet. Diese sogenannten Wahrscheinlichkeits-Propagations-Netze (probability propagation nets) machen Propagations-Prozesse transparent, indem sie strukturelle und dynamische Aspekte in einer homogenen Darstellung vereinen. Anhand populärer Beispiele wird verdeutlicht, dass Wahrscheinlichkeits-Propagations-Netze die Propagations-Prozesse - besonders im Hinblick auf die Bayes-Netz-Algorithmik - anschaulich darstellen und gut nachvollziehbar machen, so dass sie sich für die Analyse und Diagnose probabilistischer Modelle eignen. Durch die Repräsentation von Fehlerbäumen mit Wahrscheinlichkeits-Propagations-Netzen können diese Vorzüge auf die Modellierung technischer Systeme übertragen werden.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen sozialer Kompetenz und den Big Five der Persönlichkeit. Nach einer Erörterung des Kompetenzbegriffs in der Psychologie wird ein Überblick über die verschiedenen theoretischen Ansätze zur sozialen Kompetenz sowie deren Erfassungsmöglichkeiten gegeben. Daneben wird das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit hinsichtlich seiner Entwicklung und seines Stellenwerts innerhalb der Persönlichkeitsforschung analysiert und Anwendungsmöglichkeiten sowie Erfassungsmethoden der Big Five werden dargelegt. Im Anschluss werden theoretisch gefundene spezifische Zusammenhänge der beiden Konstrukte aufgezeigt. Die daraus resultierenden theoretischen Modelle zu den Zusammenhängen zwischen sozialer Kompetenz und Persönlichkeit sowie die damit verbundenen empirischen Hypothesen werden mithilfe von Strukturgleichungsmodellen an einer Stichprobe von jungen Erwachsenen aus der deutschsprachigen Schweiz überprüft. Die Strukturgleichungsmodelle können mit akzeptablen bis guten Gütekriterien beibehalten werden. Eine zusätzliche Kreuzvalidierung an einer zweiten unabhängigen Stichprobe bestätigt die Ergebnisse in weiten Teilen. Eine weitere Modellprüfung an einer französischsprachigen Stichprobe gibt erste Hinweise für eine kulturübergreifende Generalisierung. Die Ergebnisse der empirischen Studie werden sowohl methodisch als auch mit Bezug auf die theoretischen Ausführungen diskutiert und es werden Implikationen für die weitere Forschung erörtert.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Erforschung von Einstellungen und prosozialem Verhalten zwischen Arbeitsgruppen aus Sicht der Theorie der sozialen Identität und der Kontakthypothese. Dem Rekategorisierungsmodell von Gaertner und Dovidio (2000) folgend wird angenommen, dass "optimale" Kontaktbedingungen (Allport, 1954) eine gemeinsame organisationale Identität anregen. Diese gemeinsame Identität sollte verschiedene Arbeitsgruppen dazu motivieren, zusammenzuarbeiten und freiwilliges Arbeitsverhalten zu zeigen anstelle von Voreingenommenheiten. Vorhersagen des Rekategorisierungsmodells werden zusätzlich durch Annahmen aus dem Eigengruppen-Projektionsmodell (Mummendey & Wenzel, 1999) und dem Selbstkategorisierungsmodell der Gruppennormen (Terry & Hogg, 1996) ergänzt. Die abgeleiteten Hypothesen werden an einer Stichprobe von N1 = 281 MitarbeiterInnen aus N2 = 49 Abteilungen und den entsprechenden AbteilungsleiterInnen eines deutschen Versandhandelsunternehmens überprüft (Studie 1). Die Ergebnisse zeigen, dass Kontaktbedingungen auf Gruppen- und Personenebene weniger Voreingenommenheit zwischen Arbeitsgruppen, sowie mehr prosoziales Verhalten (d. h. Kooperation und Hilfeverhalten) vorhersagen. Die Repräsentation als gemeinsame Gruppe vermittelt diesen Zusammenhang für die Variablen Bewertung der Fremdgruppe und Kooperation. Dagegen wird der Zusammenhang zwischen gemeinsamer organisationaler Identität und Voreingenommenheit durch die relative Prototypikalität der Abteilung moderiert, wie es das Eigengruppen-Projektionsmodell vorhersagt. Der Effekt einer prosozialen Gruppennorm auf Hilfeverhalten wird durch die Identifikation mit der Arbeitsgruppe moderiert. In einer Längsschnittstudie mit insgesamt N = 57 Mitgliedern studentischer Projektgruppen wird der Befund repliziert, dass Kontakt unter "optimalen" Bedingungen zu mehr prosozialem Verhalten und weniger Voreingenommenheit zwischen organisationalen Gruppen führt. Der Mediationseffekt durch eine gemeinsame Gruppenidentität zeigt sich jedoch in Studie 2 nicht. Die Ergebnisse der ersten Studie lassen vermuten, dass interpersonales Hilfeverhalten besser durch Prädiktoren auf der gleichen Kategorisierungsebene (d. h. Personenebene) vorhergesagt werden kann (vgl. Haslam, 2004). Daher wird die zusätzliche Annahme getroffen, dass Kontakt in einem Kontext, welcher persönliche Identitäten salient macht (d. h. zu Dekategorisierung führt), interpersonales Verhalten besser vorhersagen kann. Dagegen sollte Kontakt in einem Kontext, welcher Gruppenidentitäten salient macht (d. h. zu Kategorisierung führt), intergruppales Verhalten besser vorhersagen können (vgl. Tajfel, 1978). Zusätzliche Daten aus Studie 1 belegen diesen kontextspezifischen Effekt von Kontakt auf interpersonales bzw. intergruppales prosoziales Verhalten. Im letzten Schritt wird das längsschnittliche Kontaktmodell von Pettigrew (1998) untersucht, welches Kontakt in Kontexten, die zu Dekategorisierung, Kategorisierung bzw. Rekategorisierung führen, in einer zeitlichen Abfolge miteinander verbindet. Erste Befunde aus Studie 2 zeigen, dass eine Abfolge der Kategorisierungsprozesse beginnend bei Dekategorisierung über Kategorisierung hin zu Rekategorisierung eine besonders effektive Möglichkeit zur Verbesserung der Kooperation zwischen Gruppen bieten könnte. Zum Abschluss wird ein Kontextspezifisches Kontaktmodell vorgeschlagen, das Befunde aus den beiden vorgestellten Studien integriert und zu weiterer Forschung an prosozialem Verhalten zwischen Arbeitsgruppen anregen soll. Mögliche Mediatoren und Moderatoren werden neben einer Reihe von Implikationen für die Forschung und Praxis diskutiert.
Die Effekte kognitiv-behavioraler Interventionen bei Patienten mit multiplen somatoformen Symptomen liegen lediglich in einem mittleren Bereich und damit deutlich unter den in der Psychotherapiewirkungsforschung angegebenen Effektstärken. Bislang ist es jedoch nicht gelungen, eindeutig replizierbare, patientenseitige Prädiktoren, die für den Erfolg oder Misserfolg einer kognitiv-behavioralen, ambulanten Therapie bei somatoformen Beschwerden verantwortlich sein können, zu finden. In einem längsschnittlichen Untersuchungsdesign wurde an 78 Patienten (mit mindestens zwei somatoformen Körperbeschwerden), die an einer ambulanten Gruppenintervention teilgenommen haben, die Bedeutung von Symptomintensität und -anzahl, soziodemographischen Variablen, komorbiden psychischen Störungen sowie krankheits- und therapiebezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen für die Prädiktion des kurzfristigen Therapieerfolgs untersucht. In bivariaten Analysen zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang der zu Beginn der Behandlung erfassten Symptomanzahl, Ängstlichkeit, dysfunktionalen Kognitionen und der Inanspruchnahme medizinischer Ressourcen mit dem Therapieerfolg. Alter, Geschlecht, Bildungsniveau sowie das Vorliegen einer komorbiden Angststörung oder einer depressiven Edpisode waren nicht mit dem Therapieoutcome assoziiert. In multiplen Regressionsanalysen konnten die signifikanten Zusammenhänge jedoch nur für die Symptomanzahl und mit Einschränkungen für die Ängstlichkeit bestätigt werden. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des empirischen Forschungsstandes hinsichtlich ihrer praktischen Bedeutung für die differenzielle Therapieindikation diskutiert.
This thesis is concerned with an issue of considerable importance to the development of revision skills: the role of teacher feedback. Prompted by the concern to develop a model of instruction which will help students write to the best of their capacities, the present study forms a proposal: an interactive model of revision. The study researches whether the kind of feedback proposed in this model is indeed a helpful tool for revision and whether the kind of negotiated revision that occurs is a vehicle for learning. The first section of the thesis reviews different areas of literature which are relevant to the study. More specifically, Chapter 2 presents the historical and theoretical foundations of different writing instructional practices and sheds light on issues concerning the use of the process approach. It also reviews research based on sociocognitive theoretical perspectives in an attempt to delineate the impact of interpersonal or social activity on individual performance and progress. Chapter 3 examines issues associated with the process approach in particular and illustrates how theory and method come together in a process writing classroom. Chapter 4 presents the differences in revising behaviours between experienced and inexperienced writers in both L1 and L2 contexts and the various ways these differences have been justified. It also highlights a number of issues which have been identified as contributing to effective revision. Particular attention is paid to the role that teacher feedback has to play as a means of promoting substantive student revision with an instructional emphasis on fluency, organisation and language. Chapter 5 presents an interactive model of revision, which envisions a communicative exchange between two partners, the student-writer and the teacher-reader, collaborating in order to develop awareness of revision strategies and establish criteria for effective writing. Chapter 6 investigates the epistemological basis of the research and presents a set of research questions and hypotheses, which guided the investigation. Chapter 7 frames the context of the research and details the methods used to collect the data from the study. The study involved 100 Year 7 students in two gymnasia in Koblenz, Germany. During the time of the investigation, the students wrote and revised five tasks. Three of these tasks were revised after receiving teacher feedback, which focused on aspects such as appropriacy and sufficiency of information, organization, coherence and grammatical accuracy. The study investigates the effects of this kind of focused feedback on the students" revisions and explores the relationship between revision and text improvement. Large quantitative and qualitative data sets were generated during the research. The quantitative data was based on the student documents (1000 original and revised drafts) whereas the qualitative data emerged from student questionnaires and seven case studies. Chapter 8 presents descriptions of the data analyses. More specifically, it describes the initial and final coding of the revisions traced in the student documents. Then it focuses on the type of qualitative analysis employed in the case studies in order to investigate the relationship between revision and text improvement. The final section of the chapter describes the questionnaire analysis, which was carried out to investigate attitudes, benefits and constraints from the implementation of the model. Chapter 9 examines the statistical results from the analysis of the students" revisions. More specifically, it explores the revisions made by the students across tasks and the relationships between the features of the teacher feedback and these revisions. The analysis highlights patterns in the development of revision skills and positive correlations of student revisions with features of the teacher feedback. Chapter 10 looks at the descriptive data from the case studies of seven individual student writers. The analysis of this data illustrates how the specific students negotiated the revisions and sheds more light on the relationship between feedback, revision and text improvement. Chapter 11 contains the analysis of the students" answers to the questionnaire, which provide illuminative information about the feedback-related attitudes. In Chapter 12, the thesis reaches its final destination. The journey over the paths of literature exploration, data gathering and data analysis ends with reflections on the messages that emerge from the data analysis. The conclusion reached is that young students can learn how to revise their writing and focused feedback is a viable pedagogic option for teaching revision. In addition to discussing the findings, this final section considers the pedagogical implications for the teaching of writing and suggests possible avenues for further work.