The aquatic environment is exposed to multiple environmental pressures and mixtures of chemical substances, among them petroleum and petrochemicals, metals, and pesticides. Aquatic invertebrate communities are used as bioindicators to reflect long-term and integral effects. Information on the presence of species can be supplemented with information on their traits. SPEAR-type bioindicators integrate such trait information on the community level.
This thesis aimed at enhancing specificity of SPEAR-type bioindicators towards particular groups of chemicals, namely to mixtures of oil sands-derived compounds, hydrocarbons, and metals.
For developing a bioindicator for discontinuous contamination with oil-derived organic toxicants, a field study was conducted in the Canadian oil sands development region in Northern Alberta. The traits ‘physiological sensitivity towards organic chemicals’ and ‘generation time’ were integrated to develop the bioindicator SPEARoil, reflecting the community sensitivity towards oil sands derived contamination in relation to fluctuating hydrological conditions.
According to the SPEARorganic approach, a physiological sensitivity ranking of taxa was developed for hydrocarbon contamination originating from crude oil or petroleum distillates. For this purpose, ecotoxicological information from acute laboratory tests was enriched with rapid and mesocosm test results. The developed Shydrocarbons sensitivity values can be used in SPEAR-type bioindicators.
To specifically reflect metal contamination in streams via bioindicators, Australian field studies were re-evaluated with focus on the traits ‘physiological metal sensitivity’ and ‘feeding type’. Metal sensitivity values, however, explained community effects in the field only weakly. Instead, the trait ‘feeding type’ was strongly related to metal exposure. The fraction of predators in a community can, thus, serve as an indicator for metal contamination in the field.
Furthermore, several metrics reflecting exposure to chemical cocktails in the environment were compared using existing pesticide datasets. Exposure metrics based on the 5% fraction of species sensitivity distributions were found to perform best, however, closely followed by Toxic Unit metrics based on the most sensitive species of a community or Daphnia magna.
In dieser Studie sollte hinsichtlich der Entwicklung eines faunistisch begründeten Monitoringkonzeptes für hydrologische Interaktionen untersucht werden, inwieweit die Meiofauna in Hyporheal und Grundwasser in der Lage ist, Oberflächenwasser-Grundwasser-Interaktionen zu reflektieren und die hydrologischen Verhältnisse einer Uferfiltrationsanlage aufzuzeigen. Dafür wurden hydrochemische und faunistische Analysen bezüglich ihrer Aussagekraft miteinander verglichen. Außerdem wurde die Anwendbarkeit des Grundwasser-Fauna-Index (GFI) zur Beurteilung der Stärke des Oberflächenwassereinflusses auf unterirdisches Wasser überprüft. Für die Untersuchung wurde die Uferfiltrationsanlage Flehe der Stadtwerke Düsseldorf ausgewählt, auf deren Gelände 70 vertikale Entnahmebrunnen über eine Strecke von 1,4 km eine Brunnengalerie bilden, die im Jahr insgesamt 11 Mio. m3 Wasser fördert. Am Untersuchungsstandort wurden insgesamt 15 Observationspegel von Februar 2005 bis Januar 2006 faunistisch und hydrochemisch beprobt. Die physikochemische Untersuchung ergab eine Aufteilung des Untersuchungsgebietes in vier Zonen. Neben dem Oberflächenwasser des Rheins [OW Rhein] konnten das Uferfiltrationswasser zwischen Rhein und den Entnahmebrunnen [Hyporheal], alluviales Grundwasser hinter der Brunnengalerie [Alluv. GW] und bei größerer Entfernung zum Rhein landseitiges Grundwasser [landseitiges GW] differenziert werden. Dabei wies der Rhein die typische Charakteristik eines Fließgewässers auf, gekennzeichnet durch eine große Temperaturamplitude mit einem Sommermaximum, hohen Sauerstoffkonzentrationen mit einem Wintermaximum und erhöhten AOX-, DOC- und SAK254nm-Werten. Am Uferfiltrat der Gruppe [Hyporheal] wurde die Wirksamkeit der mikrobiellen Abbauprozesse während der Uferfiltration mit deutlichen Reduzierungen der DOC- und SAK- und Sauerstoffkonzentrationen ersichtlich. Die Gruppe [Alluv. GW] und verstärkt das [landseitige GW] waren durch eine höhere elektrische Leitfähigkeit und erhöhten Bor- und Sulfatkonzentrationen sowie z. T. geringen Sauerstoffgehalten gekennzeichnet. Anhand dieser hydrochemischen Differenzen konnte die unterschiedliche Herkunft des Wassers im Untersuchungsgebiet ermittelt werden Die faunistischen Untersuchungen zeigten ein differenzierteres Bild von den hydrologischen Verhältnissen als die Hydrochemie. Insgesamt konnten fünf ökologische Gruppen ermittelt werden. Die Gruppe [Hyporheal 1] der A-Pegelreihe wies als einzige euryöke Arten auf, die einen stärkeren Oberflächenwassereinfluss anzeigten. Im [Hyporheal 2] der B-Pegelreihe konnte eine artenreiche ökotonale Fauna nachgewiesen werden, während die Proben des alluvialen Grundwassers der C-Pegelreihe [Alluv. GW (Pumpe)] den Einfluss der Entnahmebrunnen reflektierten. In den Pegeln des alluvialen Grundwassers [Alluv. GW] wurde aufgrund der geringeren Beeinflussung der Pumpen artenreichere Zoozönosen vorgefunden. Das [landseitige GW] wies schließlich eine arten- und abundanzarme Fauna auf, die charakteristisch ist für Grundwasser mit geringem Oberflächenwassereinfluss. Folglich konnte die Fauna nicht nur die Herkunft des Grundwassers anzeigen, sondern auch den Einfluss und die Intensität des Oberflächenwassers auf das Grundwasser sowie anthropogene Störungen wie eine verstärkte Kolmation bzw. die Effekte der Wasserentnahme durch die Brunnen. Die Meiofauna im Grundwasserleiter der Uferfiltrationsanlage dürfte somit als Indikator für hydrologische Verhältnisse gut geeignet sein. Der Grundwasser-Fauna-Index konnte als der wichtigste Faktor aller physikochemischen Parameter ermittelt werden, der die faunistischen Gruppen am stärksten beeinflusst. Außerdem war der GFI in der Lage, die Auswirkung und Intensität des Einflusses von Oberflächenwasser auf die einzelnen Probestandorte anzuzeigen. Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die Grundwasserfauna und der GFI viel versprechende Methoden zur Bewertung der hydrologischen Verhältnisse, insbesondere des Einflusses von Oberflächenwasser auf das Grundwasser sind. Daher sind sie als Ergänzung zur hydrochemischen Analyse zu empfehlen und können auch einen wichtigen Beitrag für die Vulnerabilitätsabschätzung leisten.