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Folksonomien sind Web 2.0 Plattformen, in denen Benutzer verschiedene Inhalte miteinander teilen können. Die Inhalte können mit Hilfe von Stichwörtern, den sogenannten Tags, kategorisiert und organisiert werden. Die verschiedenen Folksonomien unterstützen unterschiedliche Inhaltstypen wie zum Beispiel Webseiten (Delicious), Bilder (Flickr) oder Videos (YouTube). Aufgrund ihrer einfachen Benutzungsweise haben Folksonomien viele Millionen Benutzer. Die einfache Benutzungsweise führt aber auch zu einigen Problemen. Diese Doktorarbeit beschäftigt sich mit drei der wichtigsten Probleme und beschreibt Methoden, wie sie gelöst werden können. Das erste dieser Probleme tritt auf, wenn Benutzer die Folksonomien nach bestimmten Inhalten durchsuchen wollen. Häufig können dabei nicht alle relevanten Inhalte gefunden werden, da diesen relevante Stichwörter fehlen. Dementsprechend tritt das zweite Problem während der Vergabe von Stichwörtern auf. Manche Folksonomien, wie zum Beispiel Delicious, unterstützen ihre Benutzer dabei, indem sie ihnen mögliche Stichwörter empfehlen. Andere Folksonomien, wie zum Beispiel Flickr, bieten keine solche Unterstützung. Die Empfehlung von Stichwörtern hilft dem Benutzer dabei, Inhalte auf einfache Art und Weise mit den jeweils relevanten Stichwörtern zu versehen. Das dritte Problem besteht darin, dass weder Stichwörter noch Inhalte mit einer festen Semantik versehen sind und mehrdeutig sein können. Das Problem entsteht dadurch, dass die Benutzer die Stichwörter vollkommen frei rnverwenden können. Die automatische Identifizierung der Semantik von Stichwörtern und Inhalten hilft dabei, die dadurch entstehenden Probleme zu reduzieren. Diese Doktorarbeit stellt mehrere Methoden vor, wie verschiedene Quellen für semantische Informationen benutzt werden können, um die vorher genannten drei Probleme zu lösen. In dieser Doktorarbeit benutzen wir als Quellen Internetsuchmaschinen, soziale Netzwerke im Internet und die gemeinsamen Vorkommen von Stichwörtern in Folksonomien. Die Verwendung der verschiedenen Quellen reduziert den Aufwand bei der Erstellung von Systemen, die die vorher genannten Probleme lösen. Die vorgestellten Methoden wurden auf einem großen Datensatz evaluiert. Die erzielten Ergebnisse legen nahe, dass semantische Informationen bei der Lösung der Probleme helfen, die während der Suche von Inhalten, der Empfehlung von Stichwörtern als auch der automatischen Identifizierung der Semantik von Stichwörtern und Inhalten auftreten.
Das Konstrukt der wahrgenommenen Kundendiskriminierung und seine Auswirkungen auf den Kunden sind trotz ihrer Bedeutung für den dauerhaften Erfolg von Dienstleistungsunternehmen bisher verhältnismäßig selten Gegenstand der betriebswirtschaftlichen Forschung gewesen. Existierende, zumeist sozialwissenschaftliche Untersuchungen aus den USA belegen zwar die Existenz von Diskriminierung in verschiedenen Dienstleistungskontexten, jedoch weist die bestehende Literatur einige Lücken auf. So liegen bisher primär qualitative und fallbasierte Arbeiten zu Kundendiskriminierung vor, die eine Verallgemeinerung der Befunde erschweren. Zudem geben solche Untersuchungen zwar Aufschluss über die Entstehung und die Wahrnehmung von Diskriminierung aus der Perspektive der Kunden, jedoch liefern sie dem Management von Dienstleistungsunternehmen keine hilfreichen Mittel zur Überprüfung der Existenz von Diskriminierung im Kundenkontakt des eigenen Unternehmens. Ein Mangel ist vor allem hinsichtlich der Messung von wahrgenommener Kundendiskriminierung sowie der Analyse ihrer Konsequenzen festzustellen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein reflektives Instrument zur Messung von wahrgenommener Kundendiskriminierung zu entwickeln und zu validieren. Die vorliegende Arbeit entwickelt zunächst ein literaturbasiertes Verständnis von wahrgenommener Kundendiskriminierung, wobei von einer dreidimensionalen Konzeptualisierung des Konstrukts ausgegangen wird. Auf Basis dieser dreidimensionalen Konzeptualisierung wird in einer ersten Studie, mittels qualitativer und quantitativer Methoden, ein Instrument zur Messung von wahrgenommener Kundendiskriminierung mit den Dimensionen "offene Diskriminierung", "auf das Dienstleistungsniveau bezogene Diskriminierung" und "subtile Diskriminierung" entwickelt. Aufbauend auf dieser dreidimensionalen Konzeptualisierung von wahrgenommener Kundendiskriminierung werden wirkungsbezogene Hypothesen formuliert und zum Zweck der nomologischen Skalenvalidierung kausalanalytisch überprüft (Studie 1). Anschließend wird die prädiktive Validität der Skala mit einer weiteren Stichprobe überprüft und eine Extremgruppenvalidierung durchgeführt (Studie 2). Zur erneuten Bestätigung der Drei-Dimensionalität der Skala und der nomologischen Validität werden in einer weiteren Studie Dyaden aus Servicemitarbeitern und Kunden mittels Fragebogens befragt (Studie 3). Abschließend werden praxis- und forschungsbezogene Implikationen der Ergebnisse erörtert.
Ein Zusammenhang zwischen den Rahmenbedingungen, die sich in unterschiedlichen Familienformen zeigen, der elterlichen Erziehung und der Qualität der Familienbeziehungen wurde in der Forschung vielfach gezeigt. Die Hauptfragestellung dieser Arbeit ist: Wie verändert sich die kindliche Wahrnehmung der Familienbeziehungen und des mütterlichen Erziehungsverhaltens im Verlauf nach der Trennung der Eltern im Vergleich mit der in Zweielternfamilien? Im ersten Schritt der Untersuchung geht es um die kindliche Perzeption der Veränderung der Familienbeziehungen " also der gefühlsmäßig wahrgenommenen Familienstruktur " innerhalb der Zeit nach der Trennung der Eltern im Vergleich mit den Kindern einer Kontrollgruppe, die in Zweielternfamilien leben. Im zweiten Schritt erfolgt die Analyse der Wahrnehmung des mütterlichen Erziehungsverhaltens und zwar sowohl aus Sicht der Mütter als auch aus Sicht der Kinder. Im letzten Teil der Arbeit werden der Familienstand, das Geschlecht des Kindes und die Perzeption des Erziehungsverhaltens als Prädiktoren für die Wahrnehmung der Familienbeziehungen betrachtet. Zur Klärung dieser Fragestellungen wurden 39 Kinder aus Einelternfamilien und 42 Kinder aus Zweielternfamilien mit Testverfahren untersucht. Eingesetzt wurden der Family Relations Test in der deutschen Fassung von Flämig und Wörner (1977) und der Zürcher Kurzfragebogen zum Erziehungsverhalten von Reitzle et al. (in der Version von 2001).
Das Organische Qualitätsmanagement (OQM) hat seine Wurzeln in der "Natürlichen Gemeindeentwicklung" (NGE). Der evangelische Theologe Christian A. Schwarz und der Diplompsychologe Christoph Schalk gingen im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes der Frage nach, ob es universell gültige Prinzipien für das qualitative und quantitative Wachstum von Kirchengemeinden gibt. Diese Studie wurde zu einem der größten Forschungsprojekte, das jemals über das Wachstum von Gemeinden durchgeführt wurde. Bis Februar 2011 wurden in über 70 Ländern 71.512 Profile für Kirchengemeinden unterschiedlichster Prägung und Konfession erstellt.
Das Ergebnis dieser fortschreitenden Studie bietet eine wissenschaftlich zu verifizierende Antwort auf die Frage: "Was sind die Wachstumsprinzipien, die unabhängig von Kultur, theologischer Prägung und Frömmigkeitsrichtung gelten und können sich diese Prinzipien auch positiv auf Non Profit Organisationen und säkulare Wirtschaftsunternehmen anwenden lassen? Kapitel 1 beschreibt zunächst die Entstehung, Herkunft und Entwicklung des OQM, d.h. den Übertragungsprozess aller Erkenntnisse aus der Entwicklung von Kirchengemeinden auf die Realität von kirchlichen Organisationen und später auf die Anforderungen eines Wirtschaftsunternehmens. Kapitel 2 geht ausführlich auf die Beschreibung der acht Qualitätsmerkmale ein. Hierbei stehen weniger die Substantive (Leitung, Mitarbeiter, Strukturen, Beziehungen etc.) im Mittelpunkt, als vielmehr die Adjektive (bevollmächtigend, gabenorientiert, zweckmäßig, vertrauensvoll etc.). Sie beschreiben, auf was es in Veränderungsprozessen wirklich ankommt.
Zu Beginn des Projektes war nicht abzusehen, ob und in welcher Weise sich die Qualitätsmerkmale und die christlichen Sozialprinzipien als Erfolgsfaktoren auch in anderen Unternehmensformen beweisen können. In Kapitel 3 werden Praxisbeispiele zeigen, dass ein dialogisch arbeitendes OQM nicht nur Kirchengemeinden sondern auch caritativen Unternehmen und sogar Wirtschaftsunternehmen helfen kann zu wachsen und somit erfolgreich zu sein.
Die vorliegende Dissertation untersucht die Entstehung von Dialekten innerhalb des in dieser Arbeit entworfenen Modells einer Multi-Agenten-Simulation, basierend auf neuronalen Netzen. Zunächst werden die linguistischen Grundlagen detailliert dargestellt. Dazu gehört neben der Diskussion einiger Definitionen von Sprache ein Überblick über die sprachlichen Evolutionsstufen, eine Übersicht der Bestandteile menschlicher Hochsprachen mitsamt den bekannten Möglichkeiten ihrer Veränderung und eine Übersicht tierischer Sprachen mit kommunikativer Funktion und ihrer Dialektbildung.
Im Anschluss werden die Grundlagen der Informatik und Mathematik erläutert. Diese umfassen neben den Begriffen Modell und Simulation den Aufbau einer Multi-Agenten-Simulation und die Funktionsweise künstlicher neuronaler Netze. Aus den hier genannten Grundlagen wird daraufhin ausführlich das Simulationsmodell dieser Arbeit hergeleitet und beschrieben.
Die Ergebnisse vieler hundert verschiedener Simulationsdurchläufe werden im Anschluss erläutert. So werden die im Modell definierten Störfaktoren einzeln untersucht und in Werteintervalle mit unterschiedlichen Auswirkungen eingeteilt. Weiterhin werden vorhandene Wechselwirkungen der Faktoren aufgezeigt und der Prozess der Sprachwiedervereinigung nach einer vorherigen Dialektspaltung gezeigt.
Einem Fazit und Ausblick folgen als Anhänge Anforderungsdefinition, Entwurf, Architektur, eine detaillierte Erläuterung der Implementierung und ein englischsprachiges Benutzerhandbuch des Werkzeugs DiaLex. DiaLex ist ein komplett in Java konzipiertes und implementiertes Programm und bietet dem Benutzer die Möglichkeit, den Einfluss verschiedener Störfaktoren auf die Dialektbildung innerhalb einer gemeinsam genutzten Sprache einer oder mehrerer Agentengemeinschaften zu simulieren und zu analysieren.
Die Arbeit entstand im Zeitraum Oktober 2007 bis Juni 2010 an der Universität Koblenz-Landau.
Das Integrationspotenzial des Sports am speziellen Beispiel des Rollstuhlbasketball von Simone Janda "Integration ist eine ständige Aufgabe. Insofern kann es kein Ziel im Sinne eines Ergebnisses geben. Vielmehr geht es darum, Prozesse, die zu einer erfolgreichen Integration führen, immer besser zu verstehen, sie weiterzuentwickeln und sie vor allem an die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen anzupassen" (DOSB 2009: 5).
Trotz traditioneller Zuschreibung sozial-integrativer Funktionen an sportliche Aktivität gibt es sowohl erhebliche empirische als auch theoretische Defizite (vgl. Hoffmann 2002), die in der vorliegenden Arbeit behandelt werden. In einer differenzierten Analyse werden verschiedene Integrationsaspekte und die Rahmenbedingungen integrativer sportlicher Aktivität berücksichtigt.
Da dem Sport eine besondere integrierende Funktion zugeschrieben wird und diese sozialen Prozesse vor allem in Gruppen stattfinden, soll in dieser Arbeit das Potenzial einer Mannschaftssportart untersucht werden, die für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen zugänglich ist " der Rollstuhlbasketball. Neben der körperlichen Belastung kommen hier in besonderem Maße soziale Faktoren hinzu, die das Gemeinschaftsgefühl im Mannschaftsverbund stärken und Individuen in ein soziales Gefüge integrieren können.
Aus der geschilderten Problematik ergibt sich folgende übergeordnete Fragestellung für die Untersuchung: Was macht das Integrationspotenzial einer Sportart (am Beispiel des Rollstuhlbasketballs) aus? Es stellt sich die Frage, welche Faktoren eine Sportart erfüllen muss, um integrativ ausgeführt werden zu können bzw. welche Schwierigkeiten und Hürden dabei überwunden werden müssen, um behinderten und nichtbehinderten Menschen gleichermaßen gerecht zu werden und deren speziellen Bedürfnisse zu befriedigen. In dieser Studie erfolgt die Datenerhebung durch die Kombination von qualitativer (Interviews) und quantitativer (Fragebogen) Forschungsmethoden. Diese Verknüpfung verschiedener Forschungsmethoden ermöglicht es, dass Messungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und individuelle Betrachtungsweisen möglichst vollständig erfasst werden können. Der Nutzen für die Wissenschaft liegt darin, eine aktuelle Situationsanalyse in Form eines Modells zu erstellen, um die Rahmenbedingungen, die ständigen Veränderungen unterliegen, weiterzuentwickeln und zu verbessern, um Menschen mit Behinderung ein maximal inklusives Sportangebot bieten zu können.
Das Ziel dieser Studie war die Erfassung des Gefährdungsstatus der Pflanzen ostafrikanischer Regenwäldern mit dem Hintergrund eine ex-situ Kultur für gefährdete lokale Pflanzen im Botanischen Garten der Universität Maseno (Kenia) zu gründen.
Für eine nachhaltige Umsetzung war es zunächst notwendig mehr über den Pflanzenbestand im Untersuchungsgebiet herauszufinden, besonders hinsichtlich der Zusammensetzung und Häufigkeit der Arten unter anthropogenem Druck, sowie die Schutzpriorität jeder Pflanzenart zu erfassen. Repräsentativ für ostafrikanische Regenwälder wurden der Kakamega Forest (Kenia) und der Budongo Forest (Uganda) als Modelwälder ausgewählt.
Neben den gesamtfloristischen Untersuchungen die alle vaskulären Pflanzen umfassen, wurde ein Schwerpunkt auf vaskuläre Epiphyten und ihre Anfälligkeit für Waldstörung gelegt. Um die Schutzpriorität der Pflanzen zu erfassen, wurde ein Bewertungssystem entwickelt das auf sieben Gefärdungskriterien basiert. Durch erste Pflanzen Aufsammlungen wurde die ex-situ Kultur im Botanischen Garten Maseno bereits initiiert.
Verschiedene Formen der Nierenersatztherapie " Hämodialyse, Peritonealdialyse und Transplantation " ermöglichen es terminal niereninsuffizienten Menschen, Jahre bis Jahrzehnte weiterzuleben, obwohl ein lebenswichtiges Organ ausgefallen ist. Gleichzeitig hat damit die moderne Medizin ein Krankheitsbild geschaffen, das es ohne sie gar nicht gäbe, und das geprägt ist von zahlreichen Folge- und Begleiterkrankungen sowie spezifischen physischen und psychischen Belastungen für die Betroffenen.
Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist die Situation chronisch nierenkranker Menschen, ihre Einschränkungen und Belastungen, typische Merkmale ihrer Krankheitsverarbeitung und Möglichkeiten psychosozialer Interventionen für diese Personengruppe, ihre Angehörigen und das medizinische Personal. In einer multizentrischen Untersuchung wurden in insgesamt vier Modellprojekten des Bundesverbandes Niere e.V. 573 Patientinnen und Patienten an zwei Messzeitpunkten per Fragebogen (u.a. mit den Trierer Skalen zur Krankheitsbewältigung TSK) befragt, wobei 180 davon sich an beiden Befragungen beteiligten, sowie 6 Experten-Interviews mit dem medizinischen Personal durchgeführt. Zusätzlich wurden die Protokolle der Teams und Supervisionen mit den psychosozialen Fachkräften sowie deren Statistik und Dokumentationen ausgewertet.
Die höchsten Einschränkungen und Belastungen in der Stichprobe zeigten sich bei der körperlichen Leistungsfähigkeit, bei Sport, Reisen, der Fähigkeit, berufstätig zu sein sowie seelischer Anspannung und Sorgen im Zusammenhang mit der chronischen Nierenerkrankung. Patientinnen und Patienten, die mit der Hämodialyse behandelt werden, fühlen sich im Mittel in allen abgefragten Bereichen stärker eingeschränkt als die Transplantierten, vor allem in den Bereichen Trinken, Essen, zeitliche Gestaltung des Alltags und Reisen. Sie fühlen sich außerdem weniger vital, und zeigen stärkere Beeinträchtigungen in der sozialen Funktionsfähigkeit und ein allgemein schlechteres psychisches Befinden. Die Einschränkungen und Belastungen der PD-Patientinnen und "patienten liegen zwischen denen der Transplantierten und der Hämodialysegruppe. In den Bereichen Ängste, Abhängigkeit, Sexualleben sowie Anspannung und Sorgen erleben Transplantierte fast genauso hohe Belastungen wie Patientinnen und Patienten, die mit Hämodialyse behandelt werden an.
Alter, Multimorbidität und Hämodialyse als Behandlungsverfahren wirken sich verstärkend auf die Belastungen und Einschränkungen chronisch Nierenkranker aus, eher positiv wirken sich höhere Bildung, Berufstätigkeit und steigende Behandlungsdauer aus.
Eine besonders schwer belastete Personengruppe dürften also ältere, multimorbide Patientinnen und Patienten sein, die mit Hämodialyse behandelt werden und nicht (mehr) berufstätig sind. Als Einflussfaktoren auf die Krankheitsverarbeitung konnten folgende identifiziert werden: Geschlecht, Alter, Familienstand, Erwerbstätigkeit, weitere Erkrankungen und Behandlungsverfahren. So wenden beispielsweise Transplantierte die Strategie "Suche nach sozialer Einbindung" etwas häufiger an als Patientinnen und Patienten, die mit einem Dialyseverfahren behandelt werden. Zur Untersuchung der Effektivität der einzelnen Bewältigungsdimensionen wurden diese in Beziehung zu den affektiv-motivationalen Variablen gesetzt, die im Fragebogen ebenfalls erhoben wurden. Dabei zeigte sich, dass die Bewältigungsdimension "Rumination" (als grüblerisches, in die Vergangenheit gerichtetes Verhalten) die stärksten negativen Auswirkungen auf die Befindlichkeit und die Einstellung der Befragten hat. Die Art des Behandlungsverfahrens, die Krankheitsverarbeitung und das Erleben des letzten halben Jahres standen im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme der Psychosozialen Begleitung. So wurde die Psychosoziale Fachkraft signifikant häufiger von Hämodialysepatientinnen und "patienten konsultiert als von den anderen Behandlungsgruppen. Ebenso sah es bei Patientinnen und Patienten mit durchschnittlich höheren Werten auf den TSK-Skalen "Rumination" und "Suche nach Information und Erfahrungsaustausch" aus. In der Auswertung der Experteninterviews wurde deutlich, dass die befragten Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte die Belastungen und Complianceprobleme der Patientinnen und Patienten in hohem Maße wahrnehmen und hier auch einen hohen eigenen Handlungsbedarf oder sogar Handlungsdruck für sich sehen, helfend oder regulierend einzugreifen. Hier konnte die Psychosoziale Begleitung Entlastung bringen. Die Auswirkungen der Psychosozialen Begleitung auf die Patientinnen und Patienten wurden durchweg positiv beschrieben.
Die modellgetriebene Softwareentwicklung beabsichtigt die Spezifikation von Softwaresystemen durch Modelle zu vereinfachen und die automatisierte Entwicklung zu verbessern. Die Modellierungssprachen und Werkzeuge, die zur Modellierung von Systemen und Anwendungsdomänen herangezogen werden, werden in modellbasierten technologischen Räumen zusammengefasst. Ontologiebasierte technologische Räume enthalten Ontologiesprachen und Technologien zum Entwurf, der Anfrage und dem Schlussfolgern von Wissen. Mit der Verbreitung des semantischen Webs werden Ontologien in der Entwicklung von Software zunehmend eingesetzt.
In dieser Arbeit werden zur Kombination von technologischen Räumen Brückentechnologien vorgestellt. Transformationsbrücken übersetzen Modelle, Abbildungsbrücken stellen Beziehungen zwischen Modellen verschiedener technologischer Räume her und Integrationsbrücken verschmelzen Räume zu neuen allumfassenden technologischen Räumen. API Brücken erschaffen Interoperabilität zwischen Werkzeugen. Diese Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit der Kombination von modellbasierten und ontologiebasierten technologischen Räumen. Nach einem Vergleich zwischen Sprachen und Werkzeugen der einzelnen Räume wird die Integrationsbrücke herangezogen um einen neuen gemeinsamen technologischen Raum zu erstellen, der den hybriden Gebrauch von Sprachen und den interoperablen Einsatz von Werkzeugen ermöglicht. Die Syntax und Semantik von Modellierungssprachen kann mit Hilfe von Ontologiesprachen spezifiziert werden. Die Korrektheit von Modellen wird durch den Einsatz von Ontologietechnologien gewährleistet. Ontologiebasierte Modellierungssprachen erlauben den Nutzen von Anfrage- und Schlussfolgerungstechnologien. Sie sind darüber hinaus so flexibel um verschiedene Anforderungen von Softwareentwicklern zu erfüllen. Domänenspezifische Sprachen unterstützen neben der Spezifikation von Systemen auch die konzeptionelle Beschreibung von Domänen durch Modelle, die aus möglichen Laufzeitinstanzen und deren Typen bestehen. Integrierte Ontologiesprachen helfen eine formale Semantik für Domänenmodellierungssprachen zu definieren und Ontologietechnologien ermöglichen das Schlussfolgern über Typen und Instanzen.
Alle Ansätze in dieser Arbeit werden mit Hilfe eines Szenarios, in dem die Konfigurationen für Familien von Netzwerkgeräte modelliert werden, veranschaulicht. Ferner werden die Implementationen aller Brückentechnologien zur Kombination von technologischen Räumen und alle Werkzeuge für die ontologiebasierte Entwicklung von Modellierungssprachen illustriert.
Verletzungen des vorderen Kreuzbands (vKB) ohne aktive Einwirkung eines Gegenspielers sind ein großes Problem im Fußball. Als möglicher Risikofaktor wird in diesem Zusammenhang oft das Stollendesign der Fußballschuhe genannt. Ziel der Arbeit war daher die Untersuchung der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Stollendesign der Fußballschuhe und den Belastungen im vorderen Kreuzband gibt, oder nicht.
Da Messungen während Fußballspielen nicht möglich sind und Probanden aus ethischen Gründen nicht akuter Verletzungsgefahr ausgesetzt werden dürfen, ist die einzige Möglichkeit zur Untersuchung der Problemstellung die Verwendung mechanischer Tests. Um hiermit aussagekräftige Daten ermitteln zu können ist eine möglichst realistische Belastung der Fußballschuhe während der experimentellen Tests von elementarer Bedeutung.
Hierfür wurde in der vorliegenden Arbeit die Kinematik und die Bodenreaktionskraft realer Verletzungssituationen mittels der Poser-Methode bestimmt und über eine anschließende invers-dynamische Computersimulation die resultierenden Gelenkmomente berechnet. Diese Daten definierten die Randbedingungen für den experimentellen Vergleich von vier unterschiedlichen Stollendesigns mit dem neu entwickelten mechanischen Testgerät TrakTester.
Bei den durchgeführten Vergleichsmessungen zeigten sich aussagekräftige Unterschiede bei den gemessenen Kräften und Momenten zwischen den Stollendesigns. Zur Abschätzung des Einflusses des Stollendesigns auf die Belastungen des vKB wurden aus den Messwerten, unter Berücksichtigung biomechanischer und medizinischer Erkenntnisse, Gefährdungspotentiale für jedes Stollendesign bei jedem untersuchten Lastfall bestimmt. Diese Gefährdungspotentiale lassen den Schluss zu, dass das Stollendesign die Kräfte im vKB beeinflusst, allerdings erheblich von den exakten Randbedingungen abhängt.
Grundsätzlich bestätigt die vorliegende Arbeit die Annahme, dass von lamellenförmigen Stollen pauschal eine größere Gefahr für das vKB ausgeht, nicht.