Die vorliegende Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Positionierung und anbieterinternen Kommunikation der innovativen IT-Architektur SOA. Die zentralen Ziele der vorliegenden explorativen und empirischen Forschungsarbeit, die im Kontext der Innovations-Erfolgsfaktorenforschung angesiedelt ist, bestehen in der Beantwor-tung der beiden folgenden forschungsleitenden Fragestellungen:
Forschungsfrage 1: Welche Bedingungen tragen zu einer erfolgreichen Positionierung von SOA bei? Forschungsfrage 2: Welche Bedingungen tragen zu einer erfolgreichen anbieterinternen Kommunikation bezüglich SOA bei? Zur Überprüfung dieser beiden Forschungsfragen wurde ein zweistufiges Delphi-Verfahren durchgeführt. Hierbei wurde zunächst eine qualitative Befragungswelle (N=53) zur Identifizierung der SOA-Positionierungsbedingungen und anbieterinternen SOA-Kommunikations-bedingungen durchgeführt. Insgesamt wurden in der ersten Befragungswelle 122 SOA-Positionierungsbedingungen identifiziert, die sich in 65 Bedingungen auf Anbieterseite, 35 Bedingungen auf Kundenseite, 19 Bedingungen auf SOA-Seite und 3 Bedingungen aufseiten des weiteren Umfeldes aufteilen. Im Rahmen der anbieterinternen SOA-Kommunikation konnten 31 Bedingungen identifiziert werden. Die in der ersten Welle identifizierten SOA-Positionie-rungsbedingungen und anbieterinternen SOA-Kommunikationsbedingungen wurden mittels der zweiten Befragungswelle (N=83) einer quantitativen Analyse unterzogen. Somit liefert die vorliegende Studie Bedingungen, die sowohl zu einer erfolgreichen SOA-Positionierung als auch zu einer erfolgreichen anbieterinternen SOA-Kommunikation beitragen.
Die Resultate dieser Arbeit werden zusammengefasst und theoretisch eingeordnet. Ebenfalls wird die methodische Vorgehensweise kritisch diskutiert und die Güte der Daten beurteilt. Schließlich wird ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder gegeben.
Begutachtungen durch Sachverständige gehören zum alltäglichen Prozess der sozialgerichtlichen Arbeit. Sie nehmen nicht nur einen hohen ökonomischen Stellenwert ein, sondern sind ein entscheidendes Moment im Verfahrensverlauf. Denn Kläger und Beklagte erhoffen sich eine Beurteilung, die die eigenen Interessen stützt und den Ausgang des Verfahrens zur jeweiligen Zufriedenheit leitet. Die Studie am Sozialgericht Düsseldorf aus dem Jahr 2012 "Das rundum gute Gutachten – wie Kohärenz zum Rechtsfrieden beiträgt" zeigt bereits, dass das Gefühl der Beteiligten, den Zusammenhang zwischen sozialgerichtlichem Verfahren und der medizinischen Begutachtung zu erkennen und zu verstehen (Kohärenzerleben), ausschlaggebend für das Ergebnis des Rechtstreits ist. Es werden mehr Rechtsurteile statt einvernehmlicher Lösungen gesprochen und mehr Rechtsmittel eingelegt, wenn das Kohärenzerleben bei den Klägern niedrig ausfällt. Daraus lässt sich prognostizieren, dass eine Förderung von Kohärenz im sozialgerichtlichen Prozess der Begutachtung einen positiven Effekt für die Gerichtsarbeit erzielt. Die Forschung innerhalb dieses Projekts basiert auf den Ergebnissen der o.g. Studie und sucht gestützt von Experteninterviews nach Lösungen, Tools und Konzepten, um Kohärenzerleben im sozialgerichtlichen Alltag zu initialisieren, zu stabilisieren und zu fördern. Bei der Entwicklung von transparenzfördernden Kommunikationsinstrumenten soll insbesondere der multi-effektive Nutzen im Vordergrund stehen: wenig bürokratischer wie ökonomischer Aufwand, bei gleichzeitig hoher Informationsdichte und -Präsenz.