Filtern
Erscheinungsjahr
Sprache
- Englisch (20) (entfernen)
Schlagworte
- Sozialpsychologie (2)
- Absolutismus (1)
- Autoritarismus (1)
- Benutzerverhalten (1)
- Beruflicher Kontakt (1)
- Bewertungskriterien (1)
- Cognitive functions (1)
- Consumer behaviour (1)
- Diagnosekriterien (1)
- Digitalisation (1)
- Digitalisierung (1)
- Einstellung (1)
- Einstellungen gegenüber bestimmten Filmeigenschaften (1)
- Ekel (1)
- Englisch (1)
- Erzieher (1)
- Erzieherin (1)
- Evidence-based Psychotherapy (1)
- Filmbewertung (1)
- Food (1)
- Gangart (1)
- Geschlecht (1)
- Hedonic (1)
- Hedonisch (1)
- Herzrate (1)
- IAT (1)
- IPT (1)
- Implicit Association Test (1)
- Innerbetriebliche Kooperation (1)
- Intergruppenprozesse (1)
- Justification (1)
- Kognitive Linguistik (1)
- Kollektivismus (1)
- Konsistenz. Psychologie (1)
- Konsumentenverhalten (1)
- Kriterium (1)
- Körperliche Aktivität (1)
- Laufen (1)
- Lebensmittel (1)
- Methode (1)
- Mixed methods (1)
- Movie evaluation criteria (1)
- Nationalismus (1)
- Nutzererleben (1)
- OCB (1)
- Online grocery shopping (1)
- Online-Lebensmittelhandel (1)
- Parteienkommunikation (1)
- Personality (1)
- Persönlichkeit (1)
- Pragmatic (1)
- Pragmatisch (1)
- Process Quality (1)
- Product choice (1)
- Produktbewertung (1)
- Produktentscheidung (1)
- Produktwahl (1)
- Prosoziales Verhalten (1)
- Prozessqualität (1)
- Präposition (1)
- Pädagogik (1)
- Rechtfertigung (1)
- Rechtfertigung <Philosophie> (1)
- Recovery (1)
- Rehabilitation (1)
- Religiosität (1)
- Rezeptionsforschung (1)
- Schizophrenie (1)
- Selbstbeobachtung (1)
- Selbstbeschädigung (1)
- Selbsteinschaetzung (1)
- Selbstregulation (1)
- Sexuelle Orientierung (1)
- Skalenkonstruktion (1)
- Skalenvalidierung (1)
- Social identity theory (1)
- Soziale Identität (1)
- Soziale Wahrnehmung (1)
- Sprechweise (1)
- Stereotyp (1)
- Stereotype Content Model (1)
- Stimme (1)
- Stimmungsveränderung (1)
- Structural Validity (1)
- Strukturelle Validität (1)
- Umweltpsychologie (1)
- Untersuchung (1)
- User experience (1)
- Verbraucherverhalten (1)
- Wahlen zum europäischen Parlament (EU-Wahlen) (1)
- absolutism (1)
- attitudes towards specific movie features (1)
- authoritarianism (1)
- automatic behavioral cues (1)
- behavior change (1)
- cognitive linguistic approach (1)
- collectivism (1)
- cooperation (1)
- disgust sensitivity (1)
- english prepositions (1)
- environmental psychology (1)
- gait (1)
- gender (1)
- giftedness (1)
- heart rate (1)
- implicit-explicit consistency (1)
- intergroup contact (1)
- mood change (1)
- nationalism (1)
- nichtsuizidale Selbstverletzung (1)
- organizational behavior (1)
- physical activity (1)
- plastic consumption (1)
- prosocial behavior (1)
- prosoziale Gruppennorm (1)
- punishment goals (1)
- relative Prototypikalität (1)
- religiousness (1)
- running (1)
- scale construction (1)
- scale validation (1)
- sexual orientation (1)
- social perception (1)
- speech (1)
- stereotypes (1)
- student misbehavior (1)
- teacher beliefs (1)
- teacher education (1)
- teacher motivation (1)
- teaching (1)
- voice (1)
- window of opportunity (1)
Institut
- Fachbereich 8 (20) (entfernen)
Die Arbeit geht von der grundlegenden Annahme aus, dass spezifische kulturelle Bedingungen psychopathologische Effekte haben können, die interpersonale Gewalt begünstigen. Ziel der Studie war die Klärung der Frage, ob die Häufigkeit von Tötungsdelikten (abhängige Variable) mit bestimmten Einstellungen, Überzeugungen, Werthaltungen und Ausprägungen auf kulturellen Merkmalsdimensionen zusammenhängt. Um diese Frage zu klären, wurden unabhängige Variablen ausgewählt, von denen sechs sich auf die Wichtigkeit von Religion (Religiosität), Kontroll- und Machtorientierung (Omnipotenz), die kategorische Unterscheidung von Gut und Böse (Absolutismus), Nationalstolz (Nationalismus), Akzeptanz von Wettbewerb (Wettbewerbsorientierung) und Befürwortung von Autorität und Strafe (Autoritarismus) beziehen. Die zur Messung dieser Variablen relevanten Daten wurden dem World Values Survey entnommen. Für zwei weitere Kulturdimensionen, Kollektivismus und Machtdistanz, wurden die Ergebnisse der Studien von Hofstede verwendet. Als neunte unabhängige Variable diente das Bruttonationaleinkommen. Mittels multipler Imputation wurden die 7% fehlender Messwerte durch Schätzwerte ergänzt, so dass die Daten von 82 Staaten für die Analysen zur Verfügung standen.rnErgebnisse: Eine schrittweise multiple Regression ergab für Omnipotenz (β = .44, P < .01) und Bruttonationaleinkommen (ß = -.27, P < .01) die stärksten Regressionseffekte auf die Tötungsrate als abhängige Variable. Die neun unabhängigen Variablen luden auf zwei Faktoren, soziökonomischer Entwicklungsstand (SED) und psychokultureller Faktor (Psy-Cul), die negativ korreliert waren (-.47). Psy-Cul wurde als Indikator für Narzismus und als Mediator des Effekts von SED auf Tötungsrate interpretiert. Hierarchische Clusteranalysen auf der Basis der beiden Faktoren ergaben eine klare Unterscheidung zwischen drei Gruppen von Nationen: westliche Nationen, Entwicklungsnationen und postkommunistische Nationen.
Die Bedeutung technischer Produkte in unserem Alltag geht weit über die praktischer Werkzeuge hinaus. So ist beispielsweise das Mobiltelefon ein ständiger Begleiter, das neben rein pragmatischen Funktionen auch psychologische Bedürfnisse wie Verbundenheit, Stimulation, Kompetenz, Popularität oder Sicherheit erfüllt. Interaktive Produkte bieten somit ein großes Potential zur Vermittlung freudvoller Erlebnisse, was auch von der Forschung im Bereich Mensch-Technik-Interaktion (Human-Computer Interaction, HCI) anerkannt wurde. Neben aufgabenorientierten Qualitätsaspekten berücksichtigte die HCI-Forschung vermehrt auch Selbst-orientierte, erlebnisbezogene Qualitätsaspekte. Diese Unterscheidung von pragmatischen Produktattributen (beispielsweise Usability, dt. Gebrauchstauglichkeit) und hedonischen Produktattributen (beispielsweise Schönheit) ist angelehnt an das Hedonisch-Utilitaristisch-Modell der Konsumentenpsychologie. Theoretische Modelle des Nutzererlebens (User Experience, UX) messen hedonischen und pragmatischen Attributen eine gleichermaßen wichtige Rolle für das Erleben und die Wertschätzung eines Produkts bei. Im Moment der Produktwahl kommt es jedoch oft zu einem Ungleichgewicht: hier werden vorrangig pragmatische Attribute berücksichtigt, wohingegen hedonische Attribute vernachlässigt werden. Dieses Phänomen lässt sich mit Rechtfertigung erklären. Personen haben das Bedürfnis ihre Wahl zu rechtfertigen und berücksichtigen so eher die Rechtfertigbarkeit von Produktattributen als deren Relevanz für die Freude am Produkt. Pragmatische Attribute sind hier im Vorteil. Durch ihren direkten Bezug zur primären Funktion eines Produkts lassen sie sich weitaus einfacher rechtfertigen als hedonische Attribute. Dies kann dazu führen, dass Personen entgegen ihrer eigentlichen (hedonischen) Präferenz pragmatisch wählen " was ein Dilemma darstellt, denn sie wählen nicht das, woran sie am meisten Freude haben. Die vorliegende Dissertation untersucht die Annahme eines Dilemmas des Hedonischen im Kontext interaktiver Produkte.
Eine erste Reihe von vier Studien bestätigte das angenommene Dilemma. Während Personen ohne Weiteres bereit waren, für einen Qualitätszuwachs bezüglich eines pragmatischen Attributs zu bezahlen, widerstrebte es ihnen, für einen Qualitätszuwachs bezüglich eines hedonischen Attributs zu bezahlen (Studie 1, N = 422). Studie 2 (N = 134) zeigte jedoch, dass Personen hedonische Produktattribute durchaus schätzen und ihre Wahl (insgeheim) auch daran orientieren. Sie begründen ihre Wahl aber vorrangig mit (durchaus fraglichen) pragmatischen Vorteilen. Studie 3 (N = 118) konfrontierte die Studienteilnehmer mit einer Wahl, die einen Kompromiss zwischen hedonischer und pragmatischer Qualität erforderte. Obgleich die Aussicht auf den Erhalt des hedonischen Produkts mit einem höheren Maß an positivem Affekt assoziiert wurde, wählte die Mehrheit der Teilnehmer das pragmatische Produkt, vor allem diejenigen mit einem hohen Rechtfertigungsbedürfnis. Der gefundene Zusammenhang zwischen Produktwahl und erlebtem Bedarf nach Rechtfertigung untermauerte die Annahme von Rechtfertigung als zugrundeliegenden Faktor. Studie 4 (N = 125) widmete sich der weiteren Exploration affektiver Konsequenzen sowie angeführten Begründungen für hedonische und pragmatische Wahl. Wieder war das hedonische Produkt mit einem höheren Maß an positivem Affekt assoziiert als das pragmatische " selbst unter denjenigen, die das pragmatische Produkt wählten.
Eine zweite Gruppe von drei Studien explorierte Möglichkeiten zur Reduktion des Dilemmas mittels experimenteller Manipulation von Rechtfertigung. Die getesteten Manipulationen setzten sowohl an der Rechtfertigbarkeit von Produktattributen als auch am generellen Bedarf nach Rechtfertigung an. Studie 5 (N = 129) erhöhte die jeweilige Rechtfertigbarkeit von hedonischer und pragmatischer Wahl mittels der Eindeutigkeit dargebotener Informationen über Produktattribute. Nicht eindeutige, "elastische" Informationen boten hier einen erhöhten Interpretationsspielraum, der zugunsten bestehender Präferenzen genutzt werden konnte. Erwartungsgemäß führte eine erhöhte Rechtfertigbarkeit zu einem Anstieg der Hedonisch-Wahlraten, die Pragmatisch-Wahlraten blieben von der Manipulation unbeeinflusst. Studie 6 (N = 178) erhöhte die Rechtfertigbarkeit einer hedonischen Wahl durch einen "Testbericht", der hedonische Attribute als ein scheinbar legitimes Entscheidungskriterium anführte. Auch hier zeigte sich mit steigender Rechtfertigbarkeit ein Anstieg der Hedonisch-Wahlraten. Studie 7 (N = 133) manipulierte den generellen Bedarf nach Rechtfertigung durch ein Framing des Produktkaufs als Belohnung. Für ein hedonisches Produkt zeigte sich ein positiver Effekt des Belohnungs-Framings auf die Kaufbereitschaft, für ein pragmatisches Produkt zeigte sich hingegen kein Effekt der Rechtfertigungsmanipulation.
Die vorliegenden Studien zeigen auf, dass hedonische Attribute auch bei technischen Produkten geschätzt werden, wenngleich diese landläufig oft als "Werkzeuge" betrachtet werden. Genau diese noch immer weitverbreitete rein pragmatische Sichtweise auf Technik ist es womöglich, die Personen zögern lässt, ihrem Wunsch nach hedonischer Qualität nachzugeben " zumindest solange sie glauben, ihre Wahl rechtfertigen zu müssen. Die vorliegenden Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der komplexen Konsequenzen hedonischer und pragmatischer Attribute bei, und weisen auf eine generelle Notwendigkeit der Erweiterung des Fokus der User Experience-Forschung auf den Moment der Wahl hin. Limitationen der vorliegenden Studien, Implikationen für zukünftige Forschung, sowie praktische Implikationen für die Produktgestaltung und -vermarktung werden diskutiert.
Das Stereotype Content Modell (SCM, Fiske et al., 2002) schlägt zwei fundamentale Dimensionen der sozialen Wahrnehmung vor: Wärme, also die freundliche oder feindliche Intention des Bewertungsobjekts, und Kompetenz, also die Fähigkeit, besagte Intentionen in die Tat umzusetzen. Die praktischen Anwendungen des SCMs sind sehr weitreichend und haben zu der Annahme geführt, Wärme und Kompetenz seien universelle Dimensionen der sozialen Bewertung.
Die vorliegende Doktorarbeit hat fünf vor allem methodologische Schwächen der SCM- Forschung und -Literatur identifiziert: (I) Eine unzureichende anfängliche Skalenentwicklung; (II) die Nutzung variierender Skalen ohne hinreichende Prüfung der Skalenperformanz in der anschließenden SCM-Forschung; (III) die vorherrschende Nutzung von Analysemethoden der ersten Generation; (IV) die unzureichende Definition und empirische Testung der Universalitätsannahme des SCM; (V) die eingeschränkte Anwendung des SCM in Bezug auf einige soziale Gruppen. Diese Schwächen wurden in vier wissenschaftlichen Artikelmanuskripten aufgegriffen, welche allesamt streng den Empfehlungen der offenen Wissenschaft folgten.
Manuskript # 1 nutzte veröffentlichte Daten von englischen SCM-Skalen, um die Mess-Eigenschaften der genutzten Wärme- und Kompetenz-Skalen zu reanalysieren. Das Manuskript berichtet die Skalenreliabilität, -Dimensionalität und Vergleichbarkeit der Skalen über verschiedene Bewertungsobjekte hinweg sowie verschiedene Performanz-Parameter der einzelnen Indikatoren auf im Rahmen einer (Multi-Gruppen-) konfirmatorischen Faktor-Analyse. Die Befunde zeigen, dass zwei Drittel aller reanalysierten Skalen nicht die theoretisch angenommene Wärme- und Kompetenz-Dimensionalität haben. Weiterhin zeigten nur elf Prozent aller Skalen die Voraussetzungen für aussagekräftige Mittelwertsvergleiche zwischen Bewertungsobjekten. Manuskript # 2 beschreibt eine Replikation von Manuskript # 1 im deutschsprachigen Landes- und Sprachkontext und zeigt nahezu identische Ergebnisse wie Manuskript # 1. Manuskript # 3 untersucht die soziale Wahrnehmung von Subgruppen von Geflüchteten in Deutschland. Wir konnten zeigen, dass die soziale Kategorie der Geflüchteten generell unvorteilhaft in Bezug auf Wärme und Kompetenz wahrgenommen wurde, aber dass die soziale Wahrnehmung der Subgruppen von Geflüchteten sich in Abhängigkeit der geografischen Herkunft, der religiösen Zugehörigkeit und der Fluchtgründe unterschied. Diese Befunde wurden durch die Nutzung eines Reliabilitäts-korrigierenden Verfahrens zum Vergleich von Mittelwerten namens Alignment-Optimierung generiert. Manuskript # 4 entwickelte und testete eine leistungsfähige SCM-Skala zur Erfassung von Stereotypen von Berufsgruppen mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalysen.
This study had two main aims. The first one was to investigate the quality of lesson plans. Two important features of lesson plans were used as a basis to determine the quality of lesson plans. These are adaptability to preconditions and cognitive activation of students. The former refers to how the planning teacher considers the diversity of students pre-existing knowledge and skills. The latter refers to how the planning teacher sequences deep learning tasks and laboratory activities to promote the cognitive activation of students.
The second aim of the study was to explore teachers thinking about and explanation of externally generated feedback data on their students’ performance. The emphasis here was to understand how the teachers anticipate planning differentiated lessons to accommodate the variations in students learning outcomes revealed by the feedback data.
The study followed a qualitative approach with multiple sources of data. Concept maps, questionnaires, an online lesson planning tool, standardized tests, and semi-structured interviews were the main data collection instruments used in the study. Participants of this study were four physics teachers teaching different grade levels. For the purpose of generating feedback for the participant teachers, a test was administered to 215 students. Teachers were asked to plan five lessons for their ongoing practices. The analysis showed that the planned lessons were not adapted to the diversity in students pre-existing knowledge and skills. The analysis also indicated that the lessons planned had limitations with regard to cognitive activation of students. The analysis of the interview data also revealed that the participant teachers do not normally consider differentiating lessons to accommodate the differences in students learning, and place less emphasis on the cognitive activation of students. The analysis of the planned lessons showed a variation in teachers approach in integrating laboratory activities in the sequence of the lessons ranging from a complete absence through a demonstrative to an investigative approach. Moreover, the findings from the interviews indicated differences between the participant teachers espoused theory (i.e. what they said during interview) and their theory- in –use (i.e. what is evident from the planned lessons). The analysis of the interview data demonstrated that teachers did not interpret the data, identify learning needs, draw meaningful information from the data for adapting (or differentiating) instruction. They attributed their students’ poor performance to task difficulty, students’ ability, students’ motivation and interest. The teachers attempted to use the item level and subscale data only to compare the relative position of their class with the reference group. However, they did not read beyond the data, like identifying students learning needs and planning for differentiated instruction based on individual student’s performance.
Wir leben in einer Welt, in der sich Umweltkrisen immer weiter zuspitzen. Um diese Krisen zu entschärfen, braucht es einen sozial-ökologischen Wandel, der mit Verhaltensänderungen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens einhergehen muss. Ausgehend von dieser gesellschaftlichen Aufgabe, befasst sich die vorliegende Dissertation mit der Frage, wie Verhaltensänderungen auf individueller Ebene angestoßen werden können. Mit dem weltweiten Problem von Plastik in der Umwelt wird ein aktuelles und sozialwissenschaftlich wenig erforschtes Themenfeld aufgegriffen. Es wird untersucht, welche psychologischen Faktoren einen Einfluss darauf haben, den eigenen Plastikkonsum zu reduzieren. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Plastikverpackungen, die den größten Anteil der derzeitigen Plastikproduktion ausmachen. Eine Barriere, die das Aufnehmen von neuen Verhaltensweisen erschwert, stellen die eigenen Gewohnheiten dar. Phasen von Umbrüchen, wie der Umzug in eine neue Stadt, gelten als vielversprechend zur Veränderung von Gewohnheiten. Die Dissertation untersucht daher, ob solche Phasen des Wandels ein Gelegenheitsfenster öffnen können, um alte Gewohnheiten zu durchbrechen und Verhaltensänderungen anzustoßen. Vier Manuskripte nähern sich diesem Thema von einem zunächst breiten Fokus einer Literaturstudie bis hin zu fokussierten Interventionsstudien an. Das Literaturreview (Manuskript 1) fasst 187 Studien zum Umgang mit Plastik aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zusammen. Darauf aufbauend, untersucht eine Online-Studie (N = 648) plastikfreie Verhaltensintentionen (Manuskript 2). In einem Strukturgleichungsmodell werden Prädiktoren für Verhaltensintentionen im privaten sowie politischen Bereich analysiert. Zwei Experimentalstudien im Pre-Post-Design schließen an das Verhalten im Privaten an (Manuskript 3 + 4). Es wird untersucht, ob eine Intervention, die während der Fastenzeit (N =140) oder während eines Aktionsmonats (N = 366) präsentiert wird, ein Gelegenheitsfenster zur Konsumreduktion von Plastikverpackungen darstellen kann. Die Ergebnisse der empirischen Arbeiten weisen Moral- und Kontrollüberzeugungen als stärkste Prädiktoren für Verhaltensreduktionen aus. Der Zeitpunkt einer Intervention beeinflusst zudem die Wahrscheinlichkeit ein neues Verhalten auszuprobieren. Die Studien zeigen erste Belege, dass Gelegenheitsfenster umweltfreundliche Verhaltensänderungen im Kontext des Plastikkonsums erleichtern können. Theoretische und praktische Implikationen, wie Gelegenheitsfenstern zu einer sozial-ökologischen Transformation beigetragen können, werden diskutiert.
In this thesis we examined the question whether personality traits of early child care workers influence process quality in preschool.
Research has shown that in educational settings such as preschool, pedagogical quality affects children’s developmental outcome (e.g. NICHD, 2002; Peisner-Feinberg et al., 1999). A substantial part of pedagogical quality known to be vital in this respect is the interaction between teacher and children (e.g., Tietze, 2008). Results of prior classroom research indicate that the teachers’ personality might be an important factor for good teacher-child-interaction (Mayr, 2011). Thus, personality traits might play a vital role for the interaction in preschool. Therefore, the aims of this thesis were to a) identify pivotal personality traits of child care workers, b) assess ideal levels of the identified personality traits and c) examine the relationship between pivotal personality traits and process quality. On that account, we conducted two requirement analyses and a video study. The results of these studies showed that subject matter experts (parents, child care workers, lecturers) partly agreed as to which personality traits are pivotal for child care workers. Furthermore, the experts showed high consensus with regard to the minimum, ideal and maximum personality trait profiles. Furthermore, child care workers whose profiles lay closer to the experts’ ideal also showed higher process quality. In addition, regression analyses showed that the child care workers’ levels of the Big Two (Communion and Agency) related significantly to their process quality.
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit den Chancen und Restriktionen, denen Parteien im Wahlkampf auf supranationaler Ebene der EU begegnen. Mittels kommunikationswissenschaftlicher Konzepte des Agenda-Settings (Fokus: Medien) und Agenda-Buildings (Fokus: Parteien) wird anhand des Wahlkampfs zur Wahl des Europäischen Parlaments (EP) 2014 erstens analysiert, inwieweit nationale politische Parteien die EU als Thema auf ihre Agenda setzen und ob etablierte Parteien so zu einer Normalisierung des EU-Wahlkampfs beitragen können. Zweitens wird untersucht, ob Parteien einen strukturellen Vorteil haben, die mediale Agenda auch auf supranationaler Ebene im Wahlkampf beeinflussen zu können, also mit EU-fokussierter Wahlkampfkommunikation in den Medien punkten können. Drittens wird geprüft, ob sich Parteien durch die Ablehnung der EU-Integration und der damit verbundenen, konflikthaften Kommunikation einen Vorteil für die Sichtbarkeit ihrer Kampagnen verschaffen können. Viertens und abschließend wird erforscht, ob Agenda-Building die Rangfolge spezifischer politischer Themenfelder auf der medialen Agenda im europäischen Kontext beeinflussen kann.
Die Analysen zeigen erstens, dass ein europapolitischer Fokus der Wahlkampfkommunikation nicht mehr nur auf Seiten der kleinen (euroskeptischen) Parteien zu finden ist. Verfolgen die Parteien einen europapolitischen Fokus in ihrer Wahlkampfkommunikation, haben sie zweitens gute Chancen, in der Medienberichterstattung präsent zu sein. Drittens stellt sich ein negativer Tenor der Parteienkommunikation nicht als ausschlaggebend für die Sichtbarkeit der Parteien im Wahlkampf heraus. Eine klare Positionierung auf politischen Sachfragen bereitet Parteien viertens auch auf die Restriktionen der weiteren Ausbildung einer europäischen Themenagenda vor, da die Verschiebung in der Wichtigkeit von Themen zuerst von den Medien erfasst wird, die Kampagnenkommunikation folgt erst darauf. Die Arbeit schließt nach einer Diskussion dieser Ergebnisse mit einer Einschätzung der Analyselimitationen und einem Ausblick auf weitere Forschungsansätze.
Homonegative Diskriminierung, wie die Aberkennung von Führungsqualitäten oder die Verweigerung einer besseren Bezahlung, betrifft nicht nur Lesben und Schwule, sondern Menschen, die als lesbisch oder schwul wahrgenommen werden (Fasoli et al., 2017). Folglich wird angenommen, dass insbesondere heterosexuelle Personen Opfer homonegativer Diskriminierung werden (Plöderl, 2014). Zwar ist die Wahrnehmung der sexuellen Orientierung stereotypengetrieben (z.B. Cox et al., 2015), jedoch fehlt es bislang an Wissen darüber, wie korrekt diese Stereotype, insbesondere bezogen auf die Sprechweise, sind. Trotz diverser soziophonetischer und sozialpsychologischer Forschung im Zusammenhang mit sexueller Orientierung und Geschlecht, mangelt es bislang an einem umfassenden Verständnis, wie die sexuelle Orientierung ausgedrückt und wahrgenommen wird.
Diese Lücken möchte die vorliegende Arbeit schließen. Hauptziele der vorliegenden Arbeit sind a) die Überprüfung der Korrektheit von Sprechstereotypen im Kontext der sexuellen Orientierung und b) die Entwicklung eines Modells, wie die sexuelle Orientierung interpersonell konstruiert wird. Die vorliegende Arbeit besteht aus insgesamt fünf Manuskripten. Diesen ist gemein, dass sie sozialpsychologische und soziophonetische Perspektiven integrativ behandeln, die soziale Identität in den Blick nehmen und primär die Sprechweise anstelle der fazialen Erscheinung in den Mittelpunkt stellen. Zudem wurden vornehmlich deutsche respektive deutschsprachige Versuchspersonen untersucht.
In Manuskript 1 wird die Traditional Masculinity/Femininity-Scale als reliables und valides Instrument zur Erfassung des Geschlechtsrollen-Selbstkonzeptes etabliert. Diese Neuentwicklung ist notwendig, da bislang existierende Skalen die selbstzugeschriebene Maskulinität/Femininität nur noch unzureichend abbilden (z.B. Abele, 2003; Evers & Sieverding, 2014). In den Manuskripten 2, 3 und 4 wird die Korrektheit von Sprechstereotypen bezüglich ihres stereotypen Inhalts und der unterstellten Homogenität von Mitgliedern der gleichen Gruppe adressiert. Dies erfolgt durch den Einsatz unterschiedlicher methodischer Zugänge. Zum einen werden relevante akustische Parameter von lesbischen/schwulen und heterosexuellen Frauen und Männern gemittelt, zum anderen wird Voice-Morphing-Verfahren angewendet, um prototypische, natürlich klingende Durchschnittsstimmen herzustellen (Kawahara et al., 2008). Lesben und heterosexuelle Frauen unterscheiden sich in keinem, schwule und heterosexuelle Männer nur in einem der analysierten akustischen Parameter. Demgegenüber erbrachte eine nuancierte psychologische Analyse verschiedentlich Evidenz für eine akustische Heterogenität innerhalb der Gruppen. Insbesondere die Exklusivität der sexuellen Orientierung wie auch das Geschlechtsrollen-Selbstkonzept wurden akustisch indexikalisiert. Dies legt nahe, dass Sprechstereotype inkorrekt sind. Jedoch wurde gezeigt, dass in den Durchschnittsstimmen die Informationen über die sexuelle Orientierung für Rezipient*innen wahrnehmbar enthalten sind. Dadurch lassen sich Sprechstereotype als Übertreibungen kleiner Körnchen von Wahrheit begreifen. In Manuskript 5 wird die bisherige Literatur zur interpersonellen Konstruktion der sexuellen Orientierung zu einem Modell verdichtet: Dem Expression and Perception of Sexual Orientation Model. Dieses Modell beschreibt mit einer indirekten Route, wie die Information der sexuellen Orientierung von der Kommunikator*in hin zur Rezipient*in durch drei mediierende Komponenten übertragen wird. Dadurch ist das Modell in der Lage, eine Erklärung dafür anzubieten, warum die sexuelle Orientierung zwar überzufällig gut aber nicht perfekt erkannt werden kann.
Insgesamt stellt die vorliegende Arbeit bedeutsame Impulse zur Weiterentwicklung der Erforschung von sozialen Markern der sexuellen Orientierung und des Geschlechts bereit. Sie schlägt ein (Denk)Modell vor, wie sexuelle Orientierung ausgedrückt und wahrgenommen wird, sie zeigt die Fruchtbarkeit der Verquickung sozialpsychologischer und soziophonetischer Forschungsansätze auf und verdeutlicht den Wert der Anwendung neuer Methoden und Technologien. Darüber hinaus weist die vorliegende Arbeit auch praktische Implikationen auf. Sprechstereotype im Kontext der sexuellen Orientierung können als inkorrekt zurückgewiesen werden – so sprechen deutschsprachige heterosexuelle Männer nicht mehr oder weniger nasal als schwule Männer. Damit trägt die vorliegende Arbeit potentiell zum Abbau von Stereotypen und zur Reduktion von Diskriminierung bei.
The history of human kind is characterized by social conflict. Every conflict can be the starting point of social change or the escalation into more destructive forms. The social conflict in regard to rising numbers of refugees and their acceptance that arose in most host countries in 2015 already took on destructive forms – in Germany, right-wing extremists attacked refugee shelters and even killed multiple people, including political leaders who openly supported refugees. Thus, incompatible expectancies and values of different parts of the society led to violent action tendencies, which tremendously threaten intergroup relations. Psychological research has developed several interventions in past decades to improve intergroup relations, but they fall short, for example, when it comes to the inclusion of people with extreme attitudes and to precisely differentiate potential prosocial outcomes of the interventions. Thus, this dissertation aimed to a) develop psychological interventions, that could also be applied to people with more extreme attitudes, thereby putting a special emphasis on collecting a diverse sample; b) gain knowledge about target- and outcome specific effects: Who benefits from which intervention and how can specific prosocial actions be predicted in order to develop interventions that guide needs-based actions; and c) shed light on potential underlying mechanisms of the interventions.
The dissertation will be introduced by the socio-political background that motivated the line of research pursued, before providing an overview of the conceptualization of social conflicts and potential psychological inhibitors and catalyzers for conflict transformation. Based on past research on socio-psychological interventions and their limitations, the aims of the dissertation will be presented in more detail, followed by a short summary of each manuscript. Overall, the present thesis comprises four manuscripts that were summarized in the general discussion into a road map for social-psychological interventions to put them into a broader perspective. The road map aspires to provide recommendations for increasing – either approach-oriented or support-oriented actions – by the socio-psychological interventions for a variety of host society groups depending on their pre-existing attitude towards refugees.
A Paradoxical Intervention targeting central beliefs of people with negative attitudes towards refugees influenced inhibitory and catalyzing factors for conflict transformation over the course of three experiments – thereby providing an effective tool to establish approach-oriented action tendencies, such as the willingness to get in contact with refugees. Further, the dissertation presents a novel mechanism – namely Cognitive Flexibility – which could explain the Paradoxical Interventions’ effect of past research. By positively affecting a context-free mindset, the Paradoxical Intervention could impact more flexible thought processes in general, irrespective of the topic tackled in the Paradoxical Intervention itself. For people with rather positive attitudes addressing emotions may increase specific support-oriented action tendencies. The dissertation provides evidence of a positive relation between moral outrage and hierarchy-challenging actions, such as solidarity-based collective action, and sympathy with prosocial hierarchy-maintaining support-oriented actions, such as dependency-oriented helping. These exclusive relations between specific emotions and action intentions provide important implications for the theorizing of emotion-behavior relations, as well as for practical considerations. In addition, a diversity workshop conducted with future diplomats showed indirect effects on solidarity-based collective action via diversity perception and superordinate group identification, thereby extending past research by including action intentions and going beyond the focus on grassroot-initiatives by presenting an implementable intervention for future leaders in a real world context.
Taken together, this dissertation provides important insights for the development of socio-psychological interventions. By integrating a diverse sample, including members of institutions on meso- and macro-levels (non-governmental organizations and future politicians) of our society, this dissertation presents a unique multi-perspective of host society members on the social conflict of refugee acceptance and support. Thereby, this work contributes to theoretical and practical advancement of how social psychology can contribute not only to negative peace – by for example (indirectly) reducing support of violence against refugees – but also to positive peace – by for example investigating precursors of hierarchy-challenging actions that enable equal rights.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Erforschung von Einstellungen und prosozialem Verhalten zwischen Arbeitsgruppen aus Sicht der Theorie der sozialen Identität und der Kontakthypothese. Dem Rekategorisierungsmodell von Gaertner und Dovidio (2000) folgend wird angenommen, dass "optimale" Kontaktbedingungen (Allport, 1954) eine gemeinsame organisationale Identität anregen. Diese gemeinsame Identität sollte verschiedene Arbeitsgruppen dazu motivieren, zusammenzuarbeiten und freiwilliges Arbeitsverhalten zu zeigen anstelle von Voreingenommenheiten. Vorhersagen des Rekategorisierungsmodells werden zusätzlich durch Annahmen aus dem Eigengruppen-Projektionsmodell (Mummendey & Wenzel, 1999) und dem Selbstkategorisierungsmodell der Gruppennormen (Terry & Hogg, 1996) ergänzt. Die abgeleiteten Hypothesen werden an einer Stichprobe von N1 = 281 MitarbeiterInnen aus N2 = 49 Abteilungen und den entsprechenden AbteilungsleiterInnen eines deutschen Versandhandelsunternehmens überprüft (Studie 1). Die Ergebnisse zeigen, dass Kontaktbedingungen auf Gruppen- und Personenebene weniger Voreingenommenheit zwischen Arbeitsgruppen, sowie mehr prosoziales Verhalten (d. h. Kooperation und Hilfeverhalten) vorhersagen. Die Repräsentation als gemeinsame Gruppe vermittelt diesen Zusammenhang für die Variablen Bewertung der Fremdgruppe und Kooperation. Dagegen wird der Zusammenhang zwischen gemeinsamer organisationaler Identität und Voreingenommenheit durch die relative Prototypikalität der Abteilung moderiert, wie es das Eigengruppen-Projektionsmodell vorhersagt. Der Effekt einer prosozialen Gruppennorm auf Hilfeverhalten wird durch die Identifikation mit der Arbeitsgruppe moderiert. In einer Längsschnittstudie mit insgesamt N = 57 Mitgliedern studentischer Projektgruppen wird der Befund repliziert, dass Kontakt unter "optimalen" Bedingungen zu mehr prosozialem Verhalten und weniger Voreingenommenheit zwischen organisationalen Gruppen führt. Der Mediationseffekt durch eine gemeinsame Gruppenidentität zeigt sich jedoch in Studie 2 nicht. Die Ergebnisse der ersten Studie lassen vermuten, dass interpersonales Hilfeverhalten besser durch Prädiktoren auf der gleichen Kategorisierungsebene (d. h. Personenebene) vorhergesagt werden kann (vgl. Haslam, 2004). Daher wird die zusätzliche Annahme getroffen, dass Kontakt in einem Kontext, welcher persönliche Identitäten salient macht (d. h. zu Dekategorisierung führt), interpersonales Verhalten besser vorhersagen kann. Dagegen sollte Kontakt in einem Kontext, welcher Gruppenidentitäten salient macht (d. h. zu Kategorisierung führt), intergruppales Verhalten besser vorhersagen können (vgl. Tajfel, 1978). Zusätzliche Daten aus Studie 1 belegen diesen kontextspezifischen Effekt von Kontakt auf interpersonales bzw. intergruppales prosoziales Verhalten. Im letzten Schritt wird das längsschnittliche Kontaktmodell von Pettigrew (1998) untersucht, welches Kontakt in Kontexten, die zu Dekategorisierung, Kategorisierung bzw. Rekategorisierung führen, in einer zeitlichen Abfolge miteinander verbindet. Erste Befunde aus Studie 2 zeigen, dass eine Abfolge der Kategorisierungsprozesse beginnend bei Dekategorisierung über Kategorisierung hin zu Rekategorisierung eine besonders effektive Möglichkeit zur Verbesserung der Kooperation zwischen Gruppen bieten könnte. Zum Abschluss wird ein Kontextspezifisches Kontaktmodell vorgeschlagen, das Befunde aus den beiden vorgestellten Studien integriert und zu weiterer Forschung an prosozialem Verhalten zwischen Arbeitsgruppen anregen soll. Mögliche Mediatoren und Moderatoren werden neben einer Reihe von Implikationen für die Forschung und Praxis diskutiert.